Wilde Szenen in Berlins U-Bahn-Netz! Jugendliche Piraten dringen offenbar immer öfter in die Fahrstände von U-Bahnen ein, um die Züge ein, um BVG-Fahrgäste zu manipulieren. Die Berliner Zeitung berichtet von einem jüngeren Vorfall, bei dem ein kompletter Zug der U2 mitten im Tunnel evakuiert werden musste. „Es ist ein Problem, das immer größer wird“, zitiert das Blatt einen anonymen U-Bahn-Mitarbeiter.
Dieser berichtet davon, dass sich bereits seit einem Jahr „betriebsfremde Personen Zutritt zu unseren Fahrerständen verschaffen“. Es seien „oft dieselben Leute, die uns Probleme bereiten“: junge Leute, die sich Schlüssel für die Fahrstände besorgt hätten, wird ein weiterer Mitarbeiter zitiert. Im Fokus der U-Bahn-Piraten: Die U-Bahn-Linie U2 in Prenzlauer Berg.
Dabei scheint es Überschneidungen mit bereits bekannten Szenen zu geben, die der BVG bereits seit vielen Jahren Probleme bereiten: Graffiti-Sprayer und U-Bahn-Surfer, die mit ihren gefährlichen Dreistigkeiten auf Social-Media-Videos prahlen. Der jüngste U-Bahn-Überfall hat sich dem Bericht zufolge am 9. Januar ereignet: Jugendliche seien in eine ältere U-Bahn der Baureihe G eingedrungen, die noch aus DDR-Zeiten stammen und auf den Linien 1,2 und 3 im Einsatz sind.
U-Bahn-Piraten brachten Zug im Tunnel zum Stillstand – BVG dementiert Gefahr für Fahrgäste
Die Jugendlichen seien tagsüber in einen der hinteren Fahrerstände eingedrungen und hätten während der Fahrt das Entkupplungsventil betätigt. Die Folge: Der Zug kam im Tunnel vor dem U-Bahnhof Senefelderplatz unvermittelt zum Stillstand. Der gesamte Zug musste im Tunnel evakuiert werden. Dafür musste der Starkstrom auf beiden Fahrrichtungen der U2 abgestellt, der Fahrbetrieb zeitweise komplett eingestellt werden.
Die Täter konnten demnach festgestellt werden. U-Bahner glauben jedoch nicht, dass die Attacken aufhören werden – und bezichtigen die BVG, die Vorfälle nicht ernst genug zu nehmen. Diese bestätigt der Zeitung, die Vorfälle seien bekannt und angezeigt worden. Die Sicherheit der Fahrgäste sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, so ein Sprecher.
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