Neue Farben, neues Logo

Der letzte Flieger umlackiert: Jetzt ist Air Berlin für immer weg!

Acht Jahre nach dem Aus der Hauptstadt-Airline flog eine A320 in den Farben von Air Berlin weiter. Jetzt zeigt sich die Maschine in neuen Farben.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Der Airbus A320 mit der Kennung D-ASGK: Er war der letzte Flieger, der noch im Air-Berlin-Look flog. Die Aufnahme zeigt die Maschine beim Start vom Hauptstadtflughafen BER (2020).
Der Airbus A320 mit der Kennung D-ASGK: Er war der letzte Flieger, der noch im Air-Berlin-Look flog. Die Aufnahme zeigt die Maschine beim Start vom Hauptstadtflughafen BER (2020).Olaf Schülke/imago

Vor fast acht Jahren kam das Aus. Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin stellte 2017 den Betrieb ein. Alle verbliebenen 132 Maschinen kamen bei anderen Airlines unter, wurden nach und nach umlackiert. Nur ein Flieger flog und flog weiter mit dem Logo und den Farben Rot und Weiß von Air Berlin und sorgte dafür, dass ein Stück Hauptstadt-Fluggeschichte weiter am Himmel zu sehen war. Nun ist auch das vorbei …

Der Airbus A320 mit der Kennung D-ASGK: 19 Jahre ist er alt, gehörte zu den Ferienfliegern, mit denen einst Air Berlin die Menschen an Urlaubsorte wie Mallorca, die Kanaren oder Griechenland brachte. Als die Maschine 2018 in die Flotte der damals frisch gegründeten deutschen Fluggesellschaft Sundair kam, ging die Reise weiter. Mit dem alten Lack flog sie fast durch die ganze Welt. Diese A320 war damit der letzte Air-Berlin-Flieger.

Der alte Lack ist fast ab: So steht der letzte Air-Berlin-Flieger zum Umlackieren in Neapel.
Der alte Lack ist fast ab: So steht der letzte Air-Berlin-Flieger zum Umlackieren in Neapel.Sundair

Auf dem BER konnte man ihn immer wieder sehen, wie er in Richtung der Ferienparadiese der Deutschen abhob. Und der Autor dieses Beitrages hat eine ganz besondere Bindung zu dem Flieger mit der unverwechselbaren Kennung D-ASGK.

Er sah das Flugzeug nicht nur auf dem BER, zuletzt im August vergangenen Jahres, und staunte nicht schlecht, dass es die Maschine noch in dem legendären Air-Berlin-Look gibt. Im Herbst 2020 saß der KURIER-Reporter sogar in diesem Flieger (von Kreta kommend). Es war die letzte Landung auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Wenige Tage später, am 8. November 2020, wurde der legendäre Airport im Norden der Hauptstadt für immer geschlossen.

KURIER-Reporter Norbert Koch-Klaucke startet auf Kreta in einer ehemaligen Air-Berlin-Maschine die letzte Flugreise nach Tegel im Herbst 2020. Da herrschten noch die Corona-Vorsichtsmaßnahmen.
KURIER-Reporter Norbert Koch-Klaucke startet auf Kreta in einer ehemaligen Air-Berlin-Maschine die letzte Flugreise nach Tegel im Herbst 2020. Da herrschten noch die Corona-Vorsichtsmaßnahmen.Koch-Klaucke

Aber der Airbus A320 in seinem Air-Berlin-Kleid blieb. Und man dachte, es ginge immer so weiter. Schließlich hatte im Sommer 2023 der Berliner Unternehmer und Sundair-Gründer Marcos Rossello den Markennamen Air Berlin gekauft – für über 120.000 Euro, wie es in Branchenkreisen hieß.

In Neapel verschwand der letzte Air-Berlin-Flieger für immer

Rossello machte aber damals gegenüber dem Flieger-Portal Aerotelegraph schon klar, dass es unwahrscheinlich sei, dass er den Namen für die von ihm gegründete Sundair verwenden werde. „Sundair ist inzwischen gut eingeführt“, erklärte er.

Der letzte Air-Berlin-Flieger steht nun umlackiert im neuen Sundair-Look da.
Der letzte Air-Berlin-Flieger steht nun umlackiert im neuen Sundair-Look da.Sundair

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert – auch bei Sundair. Der Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen hält die Mehrheitsanteile an der Fluggesellschaft. „Künftig wird das für Passagiere und Partner auch nach außen sichtbar, denn die gesamte Flotte der Sundair wird jetzt nach und nach umlackiert“, teilte das Unternehmen 2024 mit.

Getroffen hat es auch den letzten Air-Berlin-Flieger. Sein Air-Berlin-Logo am Leitwerk ist verschwunden. An dieser Stelle ist nun die Bildmarke des Reiseunternehmens zu sehen – eine aus zwei Händen geformte Sonne.

Auch die rot-weiße Air-Berlin-Lackierung ist weg. Die A320 mit der Kennung D-ASGK trägt nun ein weiß-gelbes Rumpfkleid. Wie das Flieger-Portal Aerotelegraph berichtet, soll der Flieger Ende Januar bereits in dieser neuen Lackierung auf dem Hauptstadtflughafen BER gelandet sein.

Zuvor war die Maschine in Neapel. Es war ihr letzter Flug mit dem legendären Air-Berlin-Look. Drei Wochen soll das Umlackieren zum Sundair-Flieger gedauert haben. ■