Vor fast acht Jahren kam das Aus. Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin stellte 2017 den Betrieb ein. Alle verbliebenen 132 Maschinen kamen bei anderen Airlines unter, wurden nach und nach umlackiert. Nur ein Flieger flog und flog weiter mit dem Logo und den Farben Rot und Weiß von Air Berlin und sorgte dafür, dass ein Stück Hauptstadt-Fluggeschichte weiter am Himmel zu sehen war. Nun ist auch das vorbei …
Der Airbus A320 mit der Kennung D-ASGK: 19 Jahre ist er alt, gehörte zu den Ferienfliegern, mit denen einst Air Berlin die Menschen an Urlaubsorte wie Mallorca, die Kanaren oder Griechenland brachte. Als die Maschine 2018 in die Flotte der damals frisch gegründeten deutschen Fluggesellschaft Sundair kam, ging die Reise weiter. Mit dem alten Lack flog sie fast durch die ganze Welt. Diese A320 war damit der letzte Air-Berlin-Flieger.

Auf dem BER konnte man ihn immer wieder sehen, wie er in Richtung der Ferienparadiese der Deutschen abhob. Und der Autor dieses Beitrages hat eine ganz besondere Bindung zu dem Flieger mit der unverwechselbaren Kennung D-ASGK.
Er sah das Flugzeug nicht nur auf dem BER, zuletzt im August vergangenen Jahres, und staunte nicht schlecht, dass es die Maschine noch in dem legendären Air-Berlin-Look gibt. Im Herbst 2020 saß der KURIER-Reporter sogar in diesem Flieger (von Kreta kommend). Es war die letzte Landung auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Wenige Tage später, am 8. November 2020, wurde der legendäre Airport im Norden der Hauptstadt für immer geschlossen.

Aber der Airbus A320 in seinem Air-Berlin-Kleid blieb. Und man dachte, es ginge immer so weiter. Schließlich hatte im Sommer 2023 der Berliner Unternehmer und Sundair-Gründer Marcos Rossello den Markennamen Air Berlin gekauft – für über 120.000 Euro, wie es in Branchenkreisen hieß.
In Neapel verschwand der letzte Air-Berlin-Flieger für immer
Rossello machte aber damals gegenüber dem Flieger-Portal Aerotelegraph schon klar, dass es unwahrscheinlich sei, dass er den Namen für die von ihm gegründete Sundair verwenden werde. „Sundair ist inzwischen gut eingeführt“, erklärte er.

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert – auch bei Sundair. Der Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen hält die Mehrheitsanteile an der Fluggesellschaft. „Künftig wird das für Passagiere und Partner auch nach außen sichtbar, denn die gesamte Flotte der Sundair wird jetzt nach und nach umlackiert“, teilte das Unternehmen 2024 mit.
Getroffen hat es auch den letzten Air-Berlin-Flieger. Sein Air-Berlin-Logo am Leitwerk ist verschwunden. An dieser Stelle ist nun die Bildmarke des Reiseunternehmens zu sehen – eine aus zwei Händen geformte Sonne.
Auch die rot-weiße Air-Berlin-Lackierung ist weg. Die A320 mit der Kennung D-ASGK trägt nun ein weiß-gelbes Rumpfkleid. Wie das Flieger-Portal Aerotelegraph berichtet, soll der Flieger Ende Januar bereits in dieser neuen Lackierung auf dem Hauptstadtflughafen BER gelandet sein.



