Wegen Maul- und Klauenseuche

Jeden Tag 150.000 Euro futsch: Zoo und Tierpark kämpfen mit Millionenloch

Zum Schutz ihrer Tiere wurden beide Institutionen zeitweilig geschlossen. Der Zoo hat nun wieder geöffnet. Aber nicht jeder Besucher ist erwünscht.

Teilen
Bisons stehen in ihrem Gehege unweit vom Eingang des Tierparks Berlin, der aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg zur Sicherheit für Besucher geschlossen hat.
Bisons stehen in ihrem Gehege unweit vom Eingang des Tierparks Berlin, der aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in einer Büffelherde in Brandenburg zur Sicherheit für Besucher geschlossen hat.Sebastian Gollnow/dpa

Die Berliner lieben Tierpark und Zoo. Doch wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) stehen beide Einrichtungen vor einer bitteren Realität: Es fehlen große Einnahme-Summen, die wegen der Zwangsschließung ausblieben. Trotz der ersten Lockerung und der Wiedereröffnung des Zoos klafft ein riesiges Loch in der Bilanz.

Zoo und Tierpark sehen sich nach der zeitweiligen Schließung aus Furcht vor Maul- und Klauenseuche finanziell unter Druck. Die täglichen Betriebskosten für beide Institutionen lägen bei 150.000 Euro, sagte Sprecherin Hanja Runge dem Tagesspiegel.

Mit diesen Zahlen wird das Ausmaß der Situation mehr als deutlich: 13 Tage Schließung bedeuten ein Defizit von fast 1,95 Millionen Euro – und das zu einer Zeit, in der ohnehin mit steigenden Betriebskosten zu kämpfen ist.

Zoo und Tierpark kämpfen mit Millionenloch – wegen MKS

Der Zoo ist seit Freitag mit einigen Einschränkungen wieder geöffnet, der Tierpark aber immer noch nicht. Beide hatten zum Schutz ihrer Tiere vorsorglich geschlossen, nachdem am 10. Januar ein Fall von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg entdeckt worden war. Betroffen war eine Büffel-Herde in Hönow. Seither wurden keine weiteren Fälle bekannt.

Zoo und Tierpark rufen im Internet zu Spenden auf. Etwa 4000 Menschen hätten gespendet, sagte Runge. Dies helfe, den Kopf über Wasser zu halten. Das Geld reiche allerdings nicht, um die Kosten abzudecken.

MKS kann Rotbüffel, Alpakas oder Giraffen in den Gehegen gefährden. Es handelt sich um eine hochansteckende Viruserkrankung. Für Menschen ist sie ungefährlich. Die MKS kann sich schnell in einer Population ausbreiten und ist daher wirtschaftlich hochproblematisch. Für Zoos bedeutet das nicht nur Gefahren für die Tiere, sondern auch Schließungen und enorme finanzielle Einbußen, um weitere Infektionen zu verhindern.

Berliner Zoo: Nicht jeder Besucher ist erwünscht

Wichtig für Besucher des wiedereröffneten Zoos: Menschen, die in den vergangenen zehn Tagen Kontakt zu Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Schweinen in Berlin oder Brandenburg hatten, bittet der Zoo darum, sicherheitshalber nicht zu kommen. Gleiches gilt den Angaben zufolge für Menschen, die im MKS-Gebiet bei Hönow wohnen oder sich in den vergangenen zehn Tagen dort aufgehalten haben. ■