Auf dem idyllischen Ziegenhof von Jürgen Teudt und seiner Familie in Schöneiche mussten insgesamt 55 Schafe und Ziegen gekeult werden. Das Veterinäramt ordnete die Maßnahme an, nachdem eine Futterlieferung aus Hönow als vermeintlich mit Maul- und Klauenseuche kontaminiert eingestuft wurde.
Das, was nicht passieren darf, war passiert. Futter aus dem Gebiet der verseuchten Region, wo die Maul- und Klauenseuche wütet, führte auf einem Ziegenhof an der Berliner Stadtgrenze in Schöneiche zu einer verheerenden Maßnahme. „Das Heu wurde zwischen Weihnachten und Silvester zu uns geliefert. Dies haben die Tiere bereits gegessen. Der andere Ballen Heu vom betroffenen Hof, der erst vor einigen Tagen zu uns kam, wurde unangefasst, verbrannt“ erklärt die Familie Teudt.
Am Montag mussten deshalb 55 Tiere getötet werden. Für die Betreiber und leidenschaftlichen Tierliebhaber bricht damit eine Welt zusammen. „Die Tiere fehlen, sie waren uns wichtig“, sagt Jürgen zum KURIER.
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Jürgen Teudt und seine Familie haben den Ziegenhof mehr als ein Jahrzehnt lang mit unermüdlichem Einsatz betrieben. Der Landwirtschaftsbetrieb mit seiner bunten Mischung aus Tieren war über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt. „Wir achten sehr auf das Tierwohl. Kinder und Familien kommen uns gern besuchen und sind immer eingeladen zum Streicheln.“
Mit viel Eigenarbeit hatte Jürgen mit Frau und Tochter erst kürzlich angefangen, eine neue Käserei zu bauen. Ein Meilenstein für den Betrieb, der als Nebenerwerb diente. „Für die Familie bricht nicht nur finanziell, sondern vor allem emotional eine Welt zusammen“, sagt Nico, ein Freund aus Neuenhagen bei Berlin, der sich gemeinsam mit anderen für die Unterstützung von Jürgen und seiner Familie einsetzt.
Die Tierseuchenkasse übernimmt zwar Teile des finanziellen Schadens, aber der Betriebsausfall bleibt an Jürgens Familie hängen. „Das größte Problem ist, dass wir unseren Lebenstraum und die Selbstversorgung nicht aufrecht erhalten können.“ Dazu kommt der emotionale Schmerz. Besonders tragisch: Der Verlust trifft den Hof mitten in der Vorbereitungszeit für die Lämmer-Saison. Viele der bereits getöteten Tiere waren tragend, dazu mussten vier Wochen alte Schaflämmer getötet werden.
Viele Menschen aus der Region, die den Ziegenhof kennen, haben bereits ihre Unterstützung und Anteilnahme gezeigt. Hier, bei GoFundMe können Sie Jürgen und seine Familie unterstützen. ■