Ab sofort geschlossen

Schock in Berlin: Zoo und Tierpark dicht – wegen Maul- und Klauenseuche!

Nach einem Ausbruch der Krankheit bei einer Wasserbüffelherde in Hönow sind die Betreiber in Alarmbereitschaft. Zur Sicherheit sind die Parks dicht.

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Die Tiere im Tierpark Berlin bleiben in den kommenden Tagen allein - der Park ist vorerst dicht.
Die Tiere im Tierpark Berlin bleiben in den kommenden Tagen allein - der Park ist vorerst dicht.Eibner/imago, Olaf Wagner/imago

Es ist eine schlechte Nachricht für alle, die am Wochenende einen winterlichen Ausflug in den Berliner Tierpark oder den Zoo geplant haben: Der wunderschöne Park in Friedrichsfelde und die große Anlage in Charlottenburg sind bis auf Weiteres geschlossen. Das war am Freitagabend auf der Website der Parks zu lesen. Der Grund: Am Rand von Berlin, in Hönow, ist ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bestätigt worden. Betroffen ist laut Berichten eine Herde von elf Wasserbüffeln. Tierpark und Zoo machen deshalb als Vorsichtsmaßnahme zu – wann sich die Tore wieder öffnen, ist unklar.

Maul- und Klauenseuche: Tierpark Berlin bis auf weiteres geschlossen

„Tierpark für den Besucherverkehr mit sofortiger Wirkung ab dem 10.01.2025 geschlossen“, hieß es am Freitagabend etwa auf der Website des Tierpark Berlin. „An der Ostgrenze von Berlin in Brandenburg wurde bei Rindern die Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt.“ Dies sei eine „für Paarhufer gefährliche Viruserkrankung, die als anzeigepflichtige Tierseuche eingestuft ist“, schreiben die Betreiber weiter. Die Schließung sei die wichtigste Präventivmaßnahme – und mit dem Lichtenberger Bezirksamt abgestimmt.

Der Grund: Der Berliner Tierpark liegt - wie auch einige kleinere Tierhaltungen in Berlin - in einem behördlich angeordneten Sperrkreis. „Um den betroffenen Betrieb wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 3km und ein Überwachungsbereich im Umkreis von 10km errichtet, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. „Diese Zonen überschreiten die Landesgrenze zu Berlin. In Berlin betroffene Betriebe wurden veterinärbehördlich gesperrt und werden überwacht.“ Die Berliner Senatsverwaltung habe einen Krisenstab eingerichtet und das Landeskrisenzentrum Tierseuchen aktiviert.

Besucher wurden auf der Website des Tierpark Berlin am Freitag von dieser Meldung empfangen.
Besucher wurden auf der Website des Tierpark Berlin am Freitag von dieser Meldung empfangen.Screenshot tierpark-berlin.de

Von Zoo und Tierpark hieß es am späten Abend, die Krankheit sei für den Menschen zwar ungefährlich, die Viren könnten aber von Menschen übertragen und verbreitet werden, etwa an der Kleidung. „Die zuständigen Behörden müssen Vorsichtsmaßnahmen einleiten, um die Weiterverbreitung des Virus zügig zu unterbinden“, teilte Sprecherin Philine Hachmeister mit. „Der Schutz der Tiere in Zoo und Tierpark Berlin hat oberste Priorität. Das Team der Abteilung für Tiergesundheit, Tierschutz und Forschung steht daher in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden.“

Die betroffenen Wasserbüffel mussten getötet werden, um die Ausbreitung zu verhindern

In Brandenburg war der Ausbruch der Krankheit bei einer Wasserbüffelherde mit elf Tieren bestätigt worden. Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) sagte in Potsdam, es seien drei Wasserbüffel davon betroffen und verendet. Der Landkreis habe mit Spezialisten alle erforderlichen Maßnahmen angeordnet, um die Ursache zu untersuchen. „Die Maschinerie ist angelaufen“, sagte Mittelstädt. „Der Tierbestand wird derzeit tierschutzgerecht getötet und unschädlich beseitigt.“ Laut „Bild“ nicht die einzige Folge: Wie die Zeitung berichtet, müssen auch mehrere Schafe und rund 200 Schweine eines Zuchtbetriebs getötet werden, weil sie sich in unmittelbarem Umkreis der infizierten Herde befanden.

Es ist der erste Ausbruch seit mehr als 35 Jahren: Seit 1988 ist in Deutschland kein Fall der gefürchteten Tierseuche aufgetreten. Die Krankheit kommt laut Loeffler-Institut für Tierseuchen bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine) in der Türkei, im nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas vor. Auch Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich – zwar ist eine Ansteckung möglich, wenn etwa ein Mensch, der mit Tieren arbeitet, einer Vielzahl an Viren ausgesetzt ist. Aber: Bei einer Infektion droht nur ein milder Verlauf, der an einen grippalen Infekt erinnert. ■