Diese Symptome gibt es

Maul- und Klauenseuche in Berlin: Können auch Menschen erkranken?

Vor zwei Tagen wurde die Krankheit bei einer Büffelherde in Hönow nachgewiesen. Auch Menschen können erkranken. Wie das geht, welche Symptome es gibt.

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Die Behörden sind aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche alarmiert. Kann die Krankheit auch beim Menschen ausbrechen?
Die Behörden sind aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche alarmiert. Kann die Krankheit auch beim Menschen ausbrechen?Future Image/imago, Christian Ohde/imago

Diese Nachricht schockte am Freitag viele Tier-Freunde in Berlin: Am Abend verkündeten Zoo und Tierpark, dass die Parks bis auf weiteres geschlossen werden. Der Grund: Am Stadtrand von Berlin wurde am Donnerstag ein Ausbruch der gefährlichen Maul- und Klauenseuche bestätigt – infiziert war eine Herde aus elf Wasserbüffeln, die getötet werden mussten. Nun sind also Tierpark und Zoo dicht – und auch andere Tierhaltungen, die in einem behördlich verhängten Sperrkreis von zehn Kilometern liegen, haben Probleme. Da fragen sich viele: Kann die Infektion eigentlich auch auf den Menschen übergehen – und was passiert, wenn ein Mensch erkrankt?

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche: Kann das Virus Menschen infizieren?

Betroffen von der Maul- und Klauenseuche war bisher eine Wasserbüffel-Herde in Hönow – daraufhin wurde ein Sperrkreis angeordnet. „Um den betroffenen Betrieb wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 3km und ein Überwachungsbereich im Umkreis von 10km errichtet, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Die Betreiber von Tierpark und Zoo reagieren mit der Schließung darauf. Und: Auch anderswo werden Konsequenzen gezogen. So soll es auf der Grünen Woche in diesem Jahr keine Schafe und Ziegen geben, heißt es in berichten.

Aber: Kann die Erkrankung auch gefährlich für den Menschen werden – und kann sich der Mensch überhaupt infizieren? Die Antwort lautet: ja. Allerdings können die meisten unbesorgt sein: Um sich mit dem Virus, das die Maul- und Klauenseuche auslöst, zu infizieren, muss man schon sehr engen Kontakt zu den betroffenen Tieren haben. „Zur Erkrankung des Menschen sind große Virusmengen oder eine erhöhte Virulenz des Erregers notwendig“, heißt es in einem Beitrag im „Ärzteblatt“.

„Erkrankungen des Menschen wurden bei früheren Ausbrüchen nur vereinzelt beobachtet. Die Betroffenen hatten – durch Tierhaltung oder beim Schlachten – immer direkten Kontakt zu infizierten Tieren gehabt.“ Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bisher nicht beobachtet worden. Aber: Die Infektion ist möglich – und scheint durch Verletzungen an der Haut begünstigt zu werden. Auch die Symptome sind bekannt.

Maul- und Klauenseuche bei Menschen: Diese Symptome gibt es

Wer an der Maul- und Klauenseuche erkrankt, entwickelt Symptome, die dem eines grippalen Infekts ähneln – also leichtes Fieber, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Außerdem bildet sich laut „Ärzteblatt“ dort, wo das Virus in die Haut gelangt ist, eine Amphte, also eine Art kleines Bläschen. „Im weiteren Verlauf können sich Bläschen an den Lippen sowie in der Mund- und Rachenhöhle bilden, die sehr schmerzhaft sind.“

Der Tierpark Berlin wurde geschlossen, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern.
Der Tierpark Berlin wurde geschlossen, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern.Sebastian Gollnow/dpa

Die  Bläschen sollen laut Beobachtung der Mediziner nach und nach eintrocknen und innerhalb von fünf bis zehn Tagen vollständig abheilen. Der grippale Infekt könne acht bis zehn Tage andauern. Die gute Nachricht: Die Organe greift die Erkrankung nicht an, auch der Herzmuskel wird davon nicht in Mitleidenschaft gezogen. Laut „Ärzteblatt“ ist der Verlauf der Maul- und Klauenseuche beim Menschen deshalb unkompliziert.

Übertragen können Menschen das Virus aber trotzdem – und das ist auch einer der Gründe, warum Tierpark und Zoo schließen. Denn: Es kann, etwa über die Kleidung, verschleppt und von Mensch zu Tier übertragen werden. „Die zuständigen Behörden müssen Vorsichtsmaßnahmen einleiten, um die Weiterverbreitung des Virus zügig zu unterbinden“, heißt es in einer Mitteilung von Zoo und Tierpark. Seit Sonnabend sind die Parks auf unbestimmte Zeit dicht. „Der Schutz der Tiere in Zoo und Tierpark Berlin hat oberste Priorität. Das Team der Abteilung für Tiergesundheit, Tierschutz und Forschung steht daher in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden“, heißt es. ■