Die Angst vor der Maul- und Klauenseuche. Seit dem Wochenende werden auch in Lichtenberg Proben bei Hunderten Tieren entnommen. Viele Berliner fragen sich: Sind auch mein Hund und meine Katze gefährdet? Muss ich was tun?
Allein im Bezirk Lichtenberg sollen 685 Tiere der verschiedensten Rassen auf die Maul- und Klauenseuche untersucht werden. Bis Montag sind schon in sechs von 17 Betrieben im Bezirk mit empfänglichen Tierarten Proben entnommen worden, teilt das Bezirksamt Lichtenberg mit. Die Probenentnahme soll auch in den restlichen Einrichtungen folgen, die Ergebnisse stehen noch aus.
Auch ein Zirkus ist betroffen
Je nach Größe des Betriebes würden entweder alle ansässigen Tiere empfänglicher Arten untersucht oder Stichproben entnommen, erklärt der Bezirk. Er orientiere sich dabei an einem vom Friedrich-Loeffler-Institut erstellten Leitfaden für epidemiologische Untersuchungen in Tierpopulationen. Diese Untersuchungen sind bereits am vergangenen Wochenende gestartet.
Betroffen sind in Lichtenberg private und gewerbliche Haltungen, ein Abenteuerspielplatz mit Haltungen, der Tierpark Berlin sowie ein Zirkus mit Zierhaltung. In allen Einrichtungen seien Maßnahmen veranlasst worden, so das Bezirksamt Lichtenberg. So müssen die Sicherheitsmaßnahmen stark erhöht und empfängliche Tiere abgesondert werden, sodass das Risiko, einen Erreger einzuschleppen, minimiert werde.
Wie dies in den Betrieben umgesetzt wird, sei individuell zu entscheiden, heißt es. Der Besucherverkehr ist in allen Einrichtungen ausgesetzt worden. Neben dem Tierpark bleibt auch der Zoo bis auf Weiteres vorsorglich geschlossen, wie am Montag mitgeteilt wurde.
Der Bezirk Lichtenberg befindet sich teilweise in der Überwachungszone, in der strenge gesetzliche Regeln zum Tierverkehr gelten. Ausgebrochen war die Maul- und Klauenseuche (MKS) in einem Büffel-Betrieb im brandenburgischen Hönow, nahe der Stadtgrenze zu Berlin.

Viele Berliner fragen sich jetzt: Können sich auch meine Haustiere anstecken? Allein in Lichtenberg gibt es über 8000 Hunde. Die gute Nachricht: Hunde können sich nicht mit MKS anstecken. Sie sind nicht empfänglich für MKS und scheiden daher den MKS-Erreger nicht mit dem Kot aus. Die schlechte Nachricht: Hunde können bei MKS-Ausbrüchen passive Überträger von MKS-Viren durch Anhaften des Erregers an der Körperoberfläche sein.
Regel für Hunde im Sperrbezirk
Aus diesem Grund sieht die Tierseuchengesetzgebung das Anleinen von Hunden im MKS-Sperrbezirk vor, erklärt das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin. Der Sperrbezirk gilt aber im aktuellen Fall nur in einem Radius von drei Kilometern um den betroffenen Betrieb. Im Überwachungsbereich (Umkreis von 10 Kilometern), dazu gehört auch Lichtenberg, gilt die strenge Regel nicht. ■