Café sucht Wirt

Café Rosengarten in Pankow: Jetzt will der Mann vom Kastanienwäldchen ran

„Die Nummer ist eine Herzensangelegenheit“, sagt der Wirt Norbert Raeder. In Pankows Nachbarbezirk Reinickendorf ist der Mann mit der sozialen Ader längst eine Institution.

Author - Stefanie Hildebrandt
Teilen
Wirt Norbert Raeder bewirbt sich um das Café Rosengarten. In Reinickendorf betreibt er das Vereinslokal der Handballer Füchse.
Wirt Norbert Raeder bewirbt sich um das Café Rosengarten. In Reinickendorf betreibt er das Vereinslokal der Handballer Füchse.Salvatore Saba / Hildebrandt / Otto

Ist er die Rettung für das marode Café Rosengarten im Pankower Bürgerpark? Der bekannte Reinickendorfer Wirt Norbert Raeder will sich um den Café-Betrieb im Park bewerben. Mit ihm gehen 25 weitere Interessenten ins Rennen. An diesem Donnerstag lädt der Bezirk zur Infoveranstaltung ein.

Norbert Raeder weiß, wie man erfolgreich ein Lokal führt. Das hat er mit dem „Kastanienwäldchen“ in Reinickendorf bewiesen. Diese Kneipe war Wohnzimmer und Anlaufpunkt für viele im Kiez, bodenständig, mit Herz und Schnauze. Bis sie wegen eines nicht verlängerten Mietvertrags schließen musste. Raeder betreibt seitdem erfolgreich das Vereinslokal der Handballmeister Reinickendorfer Füchse. Und auch das Potenzial im Pankower Bürgerpark hat er sogleich erkannt.

Raeder kennt den Bürgerpark wie seine Westentasche

Doch dieser Ort ist noch mehr: „Dit is ne Herzensnummer“, sagt Raeder dem KURIER am Telefon. An der Wollankstraße aufgewachsen, kennt er den Park und seine Besucher wie seine Westentasche. Auch wenn große Gastroketten sich nach dem sanierungsbedürftigen Objekt strecken. Raeder weiß, was dieser Ort wirklich braucht.

„Das Jazzfest war toll, da müsste man wieder unterstützen“, sagt er. Auch eine Eisstockbahn wie er sie bei den Reinickendorfer Füchsen aufgebaut hat, könnte für Publikum selbst im Winter sorgen. Für die Familien im Park müsste es Eis geben, für die Senioren Kaffee und Kuchen. Bio, Fairtrade und Bratwurst für alle, Norbert Raeder würde am liebsten sofort loslegen.

Auch die marode Infrastruktur auf dem Areal schreckt ihn nicht. Schritt für Schritt die Probleme lösen und dabei immer die Menschen im Kiez im Blick behalten, das ist sein bewährtes Vorgehen.

„Man braucht hier jemanden mit Herzblut“, sagt er und will dass im Herzstück des Bürgerparks die Hängepartie schnellstmöglich beendet wird. „Es ist so schade um das tolle Ambiete“, so Raeder. Auch wenn jemand anderes den Zuschlag bekommen würde, wünsche er dem Park nur das Beste. „Ehrlich, das ist ne Herzensnummer.“

Infoveranstaltung Rosengarten im Pankower BVV Saal

Und: „Ich kieck mir das morgen mal an“, sagt Norbert Raeder, der in Reinickendorf selber Bezirksverordneter ist. Die Abläufe in der Verwaltung kennt er also schon mal und lässt sich dennoch nicht abhalten. Und über den Zustand des Gebäudes ist er auch bestens informiert. Eine ehemaligen Rosengarten-Mitarbeiterin arbeitet schon bei ihm.

Bei der Infoverasntaltung am 24. 7. im BVV Saal will Stadträtin Anders-Granitzki den Bewerbern die schwierige Ausgangslage noch einmal erklären. Dem Bezirk fehlen HunderttausendenEuro für die Sanierung. Einfache und pragmatische Lösungen sind gefragt, ein Foodtruck ist zunächst denkbar.

„Nach der Veranstaltung werden interessierte Gastronomen gebeten, sich für den Betrieb des Cafés zu bewerben. Eine Prüfung erfolgt dann nach Eingang der Unterlagen“, heißt es aus dem Pankower Bezirksamt. Bewerten möchte man dabei „die Qualität des Konzepts, Betriebserfahrung, Nachhaltigkeit, Kooperationsbereitschaft mit dem Bezirksamt und Partnern vor Ort und Gestaltung und Einbindung in den Park“.