Gestiegene Kosten

Berliner Bäderbetriebe: Preise rauf in Hallen- und Sommerbädern ab Mai

Planschen wird teurer. Ab dem 5. Mai 2025 wird auf ein komplett neues Tarifsystem in Hallen- und Freibädern umgestellt.

Author - Stefanie Hildebrandt
Teilen
Ein Kind schwimmt im Stadtbad Märkisches Viertel. Dieses Bad gehört nach der neuen Struktur zur Kategorie 2.
Ein Kind schwimmt im Stadtbad Märkisches Viertel. Dieses Bad gehört nach der neuen Struktur zur Kategorie 2.picture alliance/dpa

Seit zehn Jahren sind die Preise in den Berliner Bädern nicht wesentlich gestiegen. Nun steht zum 5. Mai eine Preiserhöhung an. Das Unternehmen reagiert damit auch auf deutlich gestiegene Kosten für den Betrieb der Bäder, zum Beispiel durch höhere Kosten für Energie und Personal. Die BBB verpassen ihrer Tarifstruktur ein modernes Mäntelchen. An einigen, wenigen Stellen können Badnutzer mit dem neuen Tarifsystem sogar sparen.

Die neuen Preise in den Hallenbädern und Sommerbädern richten sich nach Nutzungsdauer (90 min, 150 min, Tageskarte), Badkategorie (Super, Mittel und Basisangebot)  und Buchungszeitpunkt. Da sich die Nutzung von Sommer- und Hallenbädern wesentlich unterscheidet, setzen die BBB bei beiden auf verschiedene Tarifsysteme.

Die Einführung der neuen Bäder-Tarife zum 5. Mai 2025

Nicht jedes Bad weist die gleichen Merkmale und Qualitäten auf.  Eins hat eine Rutsche und ein großes Edelstahlbecken. Das andere hat nur ein kleines Becken und Kacheln. Der Besuch eines kleinen Bades ohne besondere Attraktionen kostet daher künftig weniger als die Nutzung eines großen Bades mit attraktiverer Ausstattung.

Zu den Top-Bädern der Kategorie 1 zählen etwa die SSE-Schwimmhalle an der Landsberger Allee, das Stadtbad Neukölln, das Stadtbad Lankwitz und die derzeit in Sanierung befindlichen Bäder an der Holzmarktstraße, das Stadtbad Schöneberg und das Wellenbad am Spreewaldplatz.

Bäder in der zweiten Kategorie sind beispielsweise die Schwimmhalle Buch, das Kombibad Seestraße oder die Schwimmhalle im Thälmannpark. Zur dritten und günstigsten Kategorie zählen etwa die Schwimmhalle Baumschulenweg, Thomas-Mann-Straße oder Kaulsdorf. Die komplette Übersicht zu den neuen Bäder-Kategorien finden Sie hier.

Bei der Nutzung von Hallenbädern können Badegäste außerdem unabhängig von der Kategorie künftig zwischen drei Tarifen wählen: 90 Minuten, 150 Minuten oder eine Karte für den ganzen Tag. Der konkrete Preis richtet sich dann nach der jeweiligen Badkategorie. Anderthalb Stunden in Kategorie-1-Bädern kosten ab dem 5. Mai dann 6 Euro, ermäßigt 3,70 Euro. Vorher waren es im Haupttarif 5,50 Euro, ermäßigt 3, 50 Euro. In der Kategorie 2 kostet die 90-Minuten-Karte 4,50, in den einfachsten Bädern 4 Euro. Auch die Badespaßkarten für Erwachsene und Kinder variieren je nach Ausstattung des Bads von 11 bis 19 Euro. Alle Tarife gibt es zum Normalpreis und zum ermäßigten Preis.

BäderCard der Berliner Bäderbetriebe läuft aus

Die BäderCard – eine Art Abo für Stammkunden – wird ab dem 5. Mai 2025 nicht mehr angeboten. An ihre Stelle tritt eine Club-Mitgliedschaft, die drei verschiedene Nutzungsstufen und Beiträge beinhaltet. Die Clubmitgliedschaft kommt aber erst ab Dezember,  bis dahin sind noch technische Umrüstungen nötig. Neu angeboten werden ab Dezember auch aufladbare Wertkarten. Sie ersetzen die bisherigen Sammelkarten. Eine Sammelkarte soll künftig für 20 Badbesuche 80 Euro kosten.

„Mit dem neuen Tarifsystem setzen die BBB ihre serviceorientierte Strategie im Hinblick auf Qualität und Digitalisierung fort. Trotz der notwendigen Anpassung bleiben die Tarife sozial verträglich. Bei Online-Buchungen bieten wir in den Sommerbädern attraktive Rabatte, in der Halle ermöglichen wir in einigen Fällen das Kurzzeit-Schwimmen sogar günstiger als bisher. Neu ist auch, dass Ehrenamtskarteninhaber nun Tickets zum Ermäßigungstarif erwerben können.“, sagt Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der BBB.

Zwei Kinder stehen im Stadtbad Märkisches Viertel mit einer Schwimmnudel am Beckenrand.
Zwei Kinder stehen im Stadtbad Märkisches Viertel mit einer Schwimmnudel am Beckenrand.picture alliance/dpa

Man habe sich bei der neuen Tarifstruktur, an der die BBB seit einem Jahr arbeiten, auch stark am Nutzerverhalten orientiert, so Kleinsorg. Die meisten Badegäste bleiben demnach nicht länger als 90 Minuten in den Hallenbädern. Das Zeitkartensystem, das nun überall gilt, ist einigen Gästen schon aus freizeitorientierten Bädern bekannt. Auch gebe es in kaum einer anderen Stadt so viele Ermäßigungsgründe wie in Berlin so Kleinsorg.

Mit dem neuen System versprechen sich die BBB neben Mehreinnahmen eine bessere Auslastung und eine bessere Verteilung der Gäste – besonders in den Sommerbädern. Gerade hier lassen sich, wenn man die Karten online kauft, einige Prozent sparen. Je voller das Bad und je weniger verfügbare Karten, desto teurer werden die Preise.

Sommerbäder mit Sonnen-Wärme

In den Sommerbädern gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Wer Online-Tickets mit Zeitfenster zum Einlass kauft, erhält garantiert Einlass ins Bad, auch an heißen und vollen Tagen. Der Eintritt für einen ganzen Tag kostet dann 7 Euro in Premiumbädern, wie dem Bad in Pankow, dem Sommerbad am Insulaner, dem Prinzenbad,und den Sommerbädern in Neukölln und Wilmersdorf. In den anderen Kategorien kostet die Tageskarte 6,50 oder 6 Euro.

In einigen Sommerbädern wird das Wasser mit Sonnenunterstützung vorgewärmt: in Pankow, Mariendorf und im Kombibad Gropiusstadt sowie im Sommerbad Kreuzberg wird das Wasser in dieser Saison wärmer sein als in den anderen Bädern. Dort kommt das Wasser mit 12 bis 15 Grad aus dem Hahn und muss wegen gestrichener Energiesubventionierung auf natürlichem Weg erwärmt werden. Im Sommerbad Wuhlheide war dies übrigens schon immer so.

Die Einlasszeitfenster sollen zu einer besseren zeitlichen Verteilung der Eintritte führen und damit zu einem entspannteren Badeerlebnis. Neben den Online-Tickets sind aber auch weiterhin Karten an den tagsüber durchgängig geöffneten Kassen erhältlich, hier gibt es allerdings keinen Rabatt.

Mehr Service: Online-Tickets für Sommerbäder werden rabattiert

Tickets können bis zu sieben Tage im Voraus für ein bestimmtes Sommerbad erworben werden. Da das Wetter beim Besuch eines Sommerbades ein wesentlicher Faktor ist, können Online-Tickets bis 48 Stunden vorher storniert werden. Online gebuchte Tickets sind personalisiert und nicht übertragbar. ■