Kommission hat getagt

Neuer BVG-Streik am Montag! DAS müssen Fahrgäste jetzt wissen

Die Zeichen stehen bei der Belegschaft deutlich für einen erneuten ganztägigen Ausstand bei den Bussen und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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In einem Bus-Fenster steht es deutlich: Warnstreik bei der BVG. Dieser kommt nun am 10. Februar.
In einem Bus-Fenster steht es deutlich: Warnstreik bei der BVG. Dieser kommt nun am 10. Februar.Stefan Zeitz/imago

Der Tag der Entscheidung dafür ist gekommen. Am heutigen Donnerstagnachmittag traf sich die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi, um festzulegen, ob es bei den Berliner Verkehrsbetrieben erneut zum Arbeitskampf kommt. Die Belegschaft scheint jedenfalls zum Streiken bereit zu sein. Nun ist klar: Für den kommenden Montag (10. Februar) hat die Gewerkschaft Verdi zu einem ganztägigen Warnstreik bei der BVG aufgerufen. Um 3 Uhr soll er beginnen.

Staus auf der Autobahn, Chaos auf den S-Bahn-Strecken: Am 27. Januar haben die Berliner bereits erlebt, was passiert, wenn die BVG-beschäftigten in den Warnstreik treten und einen Tag lang Busse, Straßen- und U-Bahnen nicht fahren.

Seit Tagen werden nun die Mitarbeiter von Verdi befragt, ob sie zu einem erneuten Warnstreik bereit wären. Oder einfach zufrieden sind mit dem Angebot, dass die Arbeitgeberseite am vergangenen Freitag in der Tarifrunde vorlegte.

BVG-Warnstreik: Das bieten die Arbeitgeber an

Das Paket sieht bis zu 15,3 Prozent mehr Geld für die über 16.000 BVG-Beschäftigten bei einer Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028 vor. Im ersten Schritt soll es Lohnerhöhungen rückwirkend zum 1. Januar 2025 von durchschnittlich 6,9 Prozent geben.

Das Entgelt für Fahrer wird um bis zu 8,5 Prozent angehoben. 2026 und bis zum Ende der Laufzeit steigen das Gehalt aller Mitarbeiter und die geforderten Zulagen jährlich um jeweils 2,5 Prozent.

Doch Verdi machte bereits Anfang dieser Woche in einem dem Mini-Warnstreikaufruf klar, dass ihnen dieses Angebot nicht schmeckt, während noch die Mitgliederbefragung unter den BVG-Beschäftigten lief. Das Angebot der Arbeitgeber „ist ein gutes Stück von unseren Forderungen entfernt“ hieß es bei der Gewerkschaft.

BVG-Warnstreik: Das fordert die Gewerkschaft

Das Angebot was Verdi erwartet, muss noch deutlicher an die Forderungen herangehen, die Verdi für die BVG-Beschäftigten verlangt: Das sind künftig monatlich 750 Euro mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem wird ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro gefordert.

Ein Gesamtpaket, dass 250 Millionen Euro jährlich kostet – zunächst der BVG und damit dem Land Berlin. Am Ende zahlen die Berliner Steuerzahler die Zeche. Und bluten müssen vor allem diejenigen, die täglich mit der BVG fahren.

Denn weil sich das Land Berlin die zusätzlichen Millionen für die BVG nicht leisten kann, wird es garantiert zu  Fahrpreiserhöhungen und Angebotseinschränkungen kommen. Seitens des Senates wurde jedenfalls damit schon gedroht.

BVG-Warnstreik: Dann ist er möglich

Doch viele der BVG-Mitarbeiter wollen nicht auf 25 Prozent mehr Lohn verzichten. Daher ist die Entscheidung der Tarifkommission am heutigen Nachmittag keine große Überraschung. „Die Verdi-Tarifkommission bei der BVG weist nach ausführlicher Diskussion mit den Beschäftigten das Angebot des Vorstands vom 31. Januar zurück“, sagt Verhandlungsführer Jeremy Arndt. „Die angeblichen 15 Prozent Lohnerhöhung sind eine Nebelkerze. Wir brauchen ernsthafte Verhandlungen ohne Zahlenspielereien.“

Der Montag als Streiktag wurde deshalb gewählt, um die Arbeitgeberseite bei der BVG zum Nachbessern ihres Angebotes zu bringen. Denn die nächste Tarifrunde ist bereits am kommenden Dienstag (11. Februar).

„Die Verdi-Tarifkommission bei der BVG weist nach ausführlicher Diskussion mit den Beschäftigten das Angebot des Vorstands vom 31. Januar zurück“, teilte die Gewerkschaft mit. Verhandlungsführer Jeremy Arndt sagte: „Die angeblichen 15 Prozent Lohnerhöhung sind eine Nebelkerze. Wir brauchen ernsthafte Verhandlungen ohne Zahlenspielereien.“

Die BVG kontert: „Wir rufen Verdi dazu auf, mit uns zu verhandeln und gemeinsam an guten Lösungen für die Mitarbeitenden und das Unternehmen zu arbeiten.“ Dies soll in der Verhandlungsrunde am Dienstag geschehen.

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