Stromausfall

Nach Mega-Blackout: Polizei jagt die Brandstifter von Johannisthal

Iris Spranger drohte den Linksterroristen: „Wir kriegen euch!“ Jetzt haben Spürhunde Witterung aufgenommen

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Nach einem Brandanschlag am 9. September 2025 auf einen Strommasten im Bereich Königsheideweg / Späthsfelder Straße sind große Teile von Köpenick, Johannistal, Altglienicke und Niederschöneweise ohne Strom. An dem Strommasten wurden um die Kabel Stahlketten gewickelt und dann wurden die Kabel angezündet, so das es zum Kurzschluss kam nachdem die Isolierung geschmolzen war.
Nach einem Brandanschlag am 9. September 2025 auf einen Strommasten im Bereich Königsheideweg / Späthsfelder Straße sind große Teile von Köpenick, Johannistal, Altglienicke und Niederschöneweise ohne Strom. An dem Strommasten wurden um die Kabel Stahlketten gewickelt und dann wurden die Kabel angezündet, so das es zum Kurzschluss kam nachdem die Isolierung geschmolzen war.Pressefoto Wagner

Plötzlich war alles schwarz. Kein Licht, kein Kühlschrank, kein Internet – 50.000 Haushalte in Treptow-Köpenick saßen am 9. September plötzlich im Dunkeln. Fast 60 Stunden dauerte der totale Blackout. Der Grund: ein feiger Brandanschlag auf einen Strommast in Johannisthal.

Die Täter? Offenbar Linksextremisten, die sich später mit einem wirren Bekennerschreiben im Netz brüsteten. Unterzeichnet wurde es mit „Einige Anarchist.innen“. In ihrem 1526-Wörter-Pamphlet erklärten sie, sie hätten dem Technologiepark Adlershof den Strom abdrehen wollen – dort, wo Firmen sitzen, die angeblich „für die Rüstung“ arbeiten. Dass zehntausende Berliner Familien mit betroffen waren? Für sie bloß ein „vertretbarer Kollateralschaden“.

Polizei riegelt Autobahn ab – Hunde wittern Spur!

Jetzt scheint die Polizei eine heiße Fährte zu haben. Am Donnerstagvormittag sperrten Beamte die A13 und Teile der A100 – und das über Kilometer. Der Grund: Spezialhunde kamen zum Einsatz. Die sogenannten Mantrailer gelten als wahre Wunder-Schnüffler, sie können selbst Wochen alte Gerüche noch aufspüren.

Die Tiere nahmen offenbar die Spur der Brandstifter auf. Nach kurzer Zeit verließen sie die Autobahn an der Abfahrt Späthstraße – Richtung Baumschulenweg. Eigentlich war eine fünfstündige Sperrung geplant, doch schon nach einer Stunde wurde alles wieder freigegeben.

Was genau die Ermittler herausfanden, bleibt streng geheim. „Unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen“ wollte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag nichts sagen. Intern gilt höchste Vertraulichkeit – offenbar, weil die Spur tatsächlich heiß ist.

Erinnerungen an Tesla-Anschlag

Der Fall erinnert stark an den Anschlag auf das Tesla-Werk in Grünheide im Februar 2024. Damals brannte ein Hochspannungsmast – wieder fiel der Strom in Teilen von Köpenick aus. Die linksextreme „Vulkangruppe“ reklamierte die Tat für sich, bis heute ist niemand gefasst.

Und wieder war es vermutlich das gleiche Ziel: Chaos, Symbolik, Wut auf „Kapitalismus und Krieg“. Nach dem jüngsten Angriff sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) entschlossen: „Wir kriegen euch!“ Woher ihr Optimismus kommt, bleibt allerdings ihr Geheimnis – bei der Polizei zuckte man auf Nachfrage nur mit den Schultern.

Staus, Chaos – und neue Sperrung am Wochenende

Die großflächige Sperrung am Donnerstag sorgte für kilometerlange Staus in Neukölln und Treptow. Und es geht gleich weiter: Schon am Wochenende steht die nächste Vollsperrung der A100 an – diesmal wegen Bauarbeiten. Von Freitag 20 Uhr bis Montag 5 Uhr ist die Stadtautobahn Richtung Treptow zwischen Wexstraße und Innsbrucker Platz komplett dicht.