Schon wieder Gewalt-Ausbrüche

Messer-Alptraum in Berlin: Mehrere Menschen bei Angriffen verletzt!

Immer wieder gibt es auch in Berlin gefährliche Messer-Angriffe – in der Nacht zu Sonnabend kam es in Neukölln und Wedding zu neuen Fällen.

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Bei einem Messer-Angriff am Leopoldplatz trug ein Mann eine Stichverletzung am Rücken davon.
Bei einem Messer-Angriff am Leopoldplatz trug ein Mann eine Stichverletzung am Rücken davon.Pudwell

Es vergeht nahezu kein Tag ohne neue Meldungen über gefährliche Messerattacken – auch in Berlin kommen bei Auseinandersetzungen scheinbar immer häufiger gefährliche Stichwaffen zum Einsatz. Auch in der vergangenen Nacht: In der Nacht zum Sonnabend gab es gleich mehrere Fälle, bei denen Menschen teils schwer verletzt wurden. In Neukölln stach ein Mann einem Kontrahenten bei einem Streit ein Messer in den Hals – und auch in Wedding kam es zu einer folgenschweren Messerstecherei.

Messer-Horror in Neukölln und Wedding: Gleich mehrere Angriffe in einer Nacht

Der erste Fall spielte sich laut Berichten schon am Abend in der Zwiestädter Straße in Neukölln ab. Hier kam es gegen 20.40 Uhr zu einem Streit zwischen mehreren Männern – bei dem Zoff soll einer der Beteiligten ein Messer gezogen, es seinem Kontrahenten in den Hals gestochen haben. Das Opfer habe sich daraufhin noch bis zur Böhmischen Straße geschleppt, sei dort vor einem Restaurant zusammengebrochen. Zeugen alarmierten die Rettungskräfte – der Mann wurde dann zuerst von den Passanten, später vom Notarzt versorgt.

Dann musste er für eine Notoperation in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht werden. Augenzeugen berichten von einer enormen Menge Blut, die das Opfer vor dem Restaurant verlor – ob die Ärzte den Mann mit einer Operation retten konnten, ist momentan noch unklar. Kurz nach der Tat hieß es, es sei mit seinem Ableben zu rechnen. An die Einsatzstelle wurde auch eine Seelsorgerin gerufen, die die Zeugen des Blut-Horrors betreute. Der Täter, der nach der Tat zuerst geflohen war, stellte sich bereits kurze Zeit später auf dem Polizeiabschnitt 54.

Blut-Horror in Neukölln: Ein Mann, der mit einem Messer attackiert wurde, schleppte sich bis vor ein Restaurant, brach dort zusammen.
Blut-Horror in Neukölln: Ein Mann, der mit einem Messer attackiert wurde, schleppte sich bis vor ein Restaurant, brach dort zusammen.Pudwell

Es war nicht die einzige schwere Messer-Attacke, die es in der Nacht gab: Auch im Bezirk Wedding kam es zu einer folgenschweren Auseinandersetzung. Tatort hier: Die Nazarethkirchstraße am Leopoldplatz. Auch hier soll es zu einem Streit zwischen mehreren Männern gekommen sein, Berichten zufolge gegen 2 Uhr in der Nacht. Im Verlauf zog einer der Beteiligten ein Messer, stach zu. Hier gab es gleich mehrere Verletzte: Ein Opfer soll laut ersten Informationen Verletzungen am Rücken erlitten haben, ein anderes Kopfverletzungen.

Die Opfer sollen in ersten Befragungen davon gesprochen haben, dass über 20 Personen auf die Männer losgegangen sein sollen. Wie viele Menschen wirklich an der Auseinandersetzung beteiligt waren, ist noch nicht klar. Die Verletzten wurden noch vor Ort vom Rettungsdienst betreut, anschließend in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Der Tatort wurde außerdem weiträumig abgesperrt, die Spurensicherung war im Einsatz. Ein Fachkommissariat ermittelt.

Charité schlägt Alarm: Es kommt immer häufiger zu gefährlichen Messer-Angriffen

Laut Berichten kommt es immer häufiger zu Messer-Attacken. Erst in der vergangenen Woche gab es dazu einen Hilferuf aus der Berliner Charité: Die Klinik hat im ersten Halbjahr 2024 so viele Stichverletzungen registriert wie sonst in einem ganzen Jahr. „Wir sehen im Anstieg dieser Verletzungen einfach auch eine offensichtlich deutlich niedrigere Schwelle für diese Körperverletzungen in der Gesellschaft“, sagte Ulrich Stöckle, Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie. Der Anstieg der Messerkriminalität zeichne sich auch so in der Polizeistatistik ab. Dies sei eine bedrohliche Entwicklung für die Gesellschaft, aber auch für die Stadt Berlin, hieß es. Er persönliche habe den Eindruck, dass die Brutalität insgesamt zunehme, erklärte der Charité-Mediziner. ■