Und wieder gab es eine schwere Schnittverletzung in Berlin. Dieses Mal wurde der Stadtbezirk Neukölln zum Tatort. Jede Woche zwei blutige Angriffe in Berlin, die Menschen wollen endlich, dass die Politik handelt. Ein Vorschlag kommt jetzt aus den Reihen der Polizeigewerkschaft. Wer sein Messer abgibt, darf ein Jahr lang umsonst Netflix sehen.
Der Angriff kam wie aus heiterem Himmel. Und er galt einem Bekannten. Bei einem Streit unter Kumpels wurde in Berlin-Neukölln einem Mann (39) gegen 22.20 Uhr vor einem Lokal der Hals aufgeschnitten. Zuvor soll es laut Zeugen eine heftige Auseinandersetzung gegeben haben. Zeugen alarmierten die Polizei und Rettungskräfte, das Opfer wurde noch vor Ort behandelt.
Der Berliner KURIER hatte über die zunehmenden Messerattacken in der Hauptstadt berichtet, nachdem ein leitender Arzt der Berliner Charité einen „Notruf“ an die Politik abgesetzt hatte. Die Wunden der Opfer würden immer krasser werden, die Täterinnen und Täter seien völlig enthemmt, so der Mediziner. Von allen Messerattacken deutschlandweit würden sich ein Drittel in Berlin ereignen, sagte Dirk Stettner, Fraktionschef der Berliner CDU diese Woche gegenüber der RBB-Abendschau.
Auch in Netflix-Produktionen wird zum Messer gegriffen
Jetzt gibt es einen Vorschlag, der auf originelle Weise die enthemmte Messer-Wut zügeln soll. Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der GdP, spricht sich in einer Mitteilung für die sofortige Umsetzung einer Waffenamnestie für Messer ein. „Diese Zahlen geben Anlass zu großer Sorge und machen ein schnelles Handeln unabdingbar“, wird Kopelke in der Mitteilung zitiert. „Verbotene und gefährliche Messer müssen schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit“, so der GdP-Chef weiter.

Kopelke fordert ein Entgegenkommen der Messerbesitzer und erklärt: „Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen. Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers.“
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Ob das ein brauchbares Mittel ist, bleibt abzuwarten. Denn in etlichen Netflix-Produktionen wird ebenfalls schnell zu Waffen gegriffen, wenn die handelnden Figuren ihre Interessen durchsetzen möchten. Vielleicht sollte der GdP-Chef an dieser Stelle auch noch eine intensive Mediendiskussion anstoßen. ■