Das Zentrum für Politische Schönheit hat mal wieder zugeschlagen. Gegenüber vor der CDU-Zentrale in Berlin. Die linken Aktivisten haben eine lebensgroße Statue von Walter Lübcke aufgestellt. Der Kasseler Regierungspräsident war vor rund sechs Jahren von einem Rechtsextremisten ermordet worden. Nun steht er in Bronze direkt vor dem Konrad-Adenauer-Haus in der Corneliusstraße.
Was soll das Ganze? Die Gruppe „Zentrum für Politische Schönheit“ spricht von Lübcke als „letztem Helden der CDU“. In einem Video heißt es: „Die CDU darf diejenigen, die sich dem Rechtsextremismus in den Weg gestellt haben, nicht vergessen.“ Mit der Statue wolle man die Brandmauer gegen Rechts neu errichten.
Walter Lübcke wurde vor sechs Jahren erschossen
Walter Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf seiner Terrasse im nordhessischen Wolfhagen-Istha erschossen worden. Der Täter Stephan E. lehnte Lübckes liberale Haltung zur Flüchtlingspolitik ab. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Laut Gericht hatte er zuvor im Wahlkampf die AfD unterstützt.
Die Initiatoren der Aktion wollen noch mehr. Geplant ist ein „Walter-Lübcke-Memorialpark“. Außerdem soll eine Straße in der Nähe in „Walter-Lübcke-Straße“ umbenannt werden. Sie soll als Mahnmal dienen – gegen den Schulterschluss von Konservativen und Faschisten. „Wir bringen das Andenken dorthin, wo es am dringendsten gebraucht wird“, heißt es. Walter Lübcke passe jetzt auf die CDU auf.
Bezirksamt Mitte soll Denkmal genehmigt haben
Die Aktion fand am frühen Morgen statt. Aktivisten berichten, sie hätten Fundamente gesetzt und die Statue direkt im Sicherheitsbereich errichtet. „Wir haben Fundamente eingebracht und den Walter-Lübcke-Memorial Park vor den Augen von CDU und Polizei gebaut. Sie haben davon leider nichts mitbekommen.“

Laut Pelzer hat das Bezirksamt Berlin-Mitte das Projekt für zwei Jahre genehmigt – gemäß den Richtlinien für Kunst im öffentlichen Raum.
Die Familie Lübckes wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu der Aktion an der CDU-Parteizentrale äußern. Die CDU betont Lübckes Rolle als „aufrechten Christdemokraten“ und „Kämpfer für seine Überzeugungen“, kritisierte die Aktion vor der Parteizentrale jedoch. Man verwehre sich „gegen die unaufrichtige Instrumentalisierung von Walter Lübcke durch linke Aktivisten wie das Zentrum für politische Schönheit“, sagt eine Sprecherin.


