Es sind absolute Horror-Szenen und die Bilder nichts für schwache Nerven: In der Nacht zu Donnerstag kam es auf dem S-Bahnhof Schöneweide zu einem dramatischen Unfall. Ein Mann (37) soll versucht haben, die Gleise zu überqueren – dann trennt ihm ein Zug den Arm ab.
Was war passiert? Gegen 1.20 Uhr wurde die Berliner Feuerwehr zu einem Einsatz am Sterndamm im Bezirk Treptow-Köpenick in den Ortsteil Schöneweide alarmiert. Eine schockierte Zeugin hatte den Notruf gewählt, ein Mann lag schwer verletzt auf dem Bahnsteig des Gleis 6.
Schöneweide: S-Bahn trennt Mann den Arm ab
Wie er dort hinkam? Offensichtlich hat der Schwerverletzte sich noch auf den Bahnsteig ziehen können, nachdem er beim Versuch, die Gleise zu überqueren, von einem Zug erfasst wurde, und ist dann auf dem Bahnsteig zusammengebrochen.
Die Notfallsanitäter und ein Notarzt fanden einen Mann mit einer Amputationsverletzung des linken Arms vor. „Eine sofort eingeleitete Suche nach dem Arm war erfolgreich, er konnte im Gleisbett von Gleis 4 aufgefunden werden und wurde sofort von Rettern für eine mögliche Operation vorbereitet“, erklärt Polizei-Reporter Morris Pudwell dem KURIER.

Aber: Vorher musste jedoch erst die Stromschiene der Berliner S-Bahn stromlos geschaltet werden. Vorher konnten die Feuerwehrleute die Gleisanlage zur eigenen Sicherheit nicht betreten, um den abgetrennten Arm zu bergen.
Ein Notarzt und die Sanitäter stabilisierten den Schwerverletzten, der sich in einem schweren Schockzustand befand und viel Blut verloren hatte. „Über mehrere Meter ergoss sich viel Blut auf den Bahnsteig“, erinnert sich Morris Pudwell an die Gruselnacht.
Der Mann kam in ein Krankenhaus, wurde sofort notoperiert. Ob es gelungen ist, den amputierten Arm wieder herzustellen ist nicht bekannt.
S-Bahn, die Mann in Schöneweide den Arm abtrennte, fuhr einfach weiter
Kurios: Der S-Bahnzug der Linie 47, der dem Mann nach Zeugenaussagen den Arm abtrennte, wird noch gesucht. Der Triebfahrzeugführer hatte den Vorfall offensichtlich nicht einmal bemerkt.
Wie es dann zu dem tragischen Vorfall kommen konnte, wird nun ermittelt. Eine Frau, die den Vorfall mitansehen musste, wurde seelsorgerisch betreut. Sie stand unter einem leichten Schock. Die Bundespolizei und ein Fachkommissariat der Berliner Polizei haben die Ermittlungen übernommen. ■