Motiv des Täters bleibt unklar

Bluttat mit Messer an Berliner Grundschule: Verfahren eingestellt!

Der Fall schockierte ganz Deutschland: In Spandau stach ein 13-Jähriger mit einem Messer auf einen Mitschüler (12) ein. Nun wird die Akte geschlossen.

Author - Florian Thalmann
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An der Grundschule in Spandau kam es am 22. Mai zu einem Großeinsatz der Polizei. ein Schüler (13) hatte hier auf einen Mitschüler (12) eingestochen.
An der Grundschule in Spandau kam es am 22. Mai zu einem Großeinsatz der Polizei. ein Schüler (13) hatte hier auf einen Mitschüler (12) eingestochen.Jörg Carstensen/dpa

Dieser Fall schockte ganz Deutschland: Am 22. Mai dieses Jahres kam es an einer Grundschule in Spandau zu einem folgenschweren Messer-Angriff. Ein Schüler (13) stach hier plötzlich auf den zwölf Jahre alten Maximilian ein. Der Täter floh nach der Bluttat, wurde nach einer stundenlangen Flucht gefasst, kam in eine Einrichtung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nun steht fest: Das Verfahren gegen den 13-Jährigen wurde bereits eingestellt – und auch das Motiv für die schreckliche Tat wird wohl unklar bleiben.

Horror in Spandau: 13-Jähriger stach in Grundschule auf Mitschüler (12) ein

Der folgenschwere Messerangriff an der Grundschule am Weinmeisterhorn in Spandau ereignete sich bereits Ende Mai – in einer Umkleidekabine stach ein Junge (13) auf seinen Mitschüler Maximilian (12) ein. Nach dem Angriff flüchtete das Opfer mit schweren Verletzungen aus der Sporthalle. Auch der Täter rannte weg. An der Schule kam es zu einem Großeinsatz der Polizei, auch Seelsorger waren vor Ort, kümmerten sich um Schüler, Eltern und Lehrer.

In einem Interview mit dem KURIER berichtete Maximilian Wochen nach der Tat von dem verheerenden Angriff. Als er seine Tasche aufheben wollte, habe der Mitschüler ihn plötzlich angegriffen, ihm ein Messer direkt in den Rücken gestochen. Seine Mitschüler hätten ihm nicht geholfen. „Alle sind weggerannt“, sagte Max. Nur Lilly (11), eine Mitschülerin, eilte zu dem schwerverletzten Jungen, drückte ihre Hand auf seine Wunde, rettete ihm damit vielleicht sogar sein Leben.

Maximilian (12) wurde bei einem Messer-Angriff an einer Berliner Grundschule schwer verletzt.
Maximilian (12) wurde bei einem Messer-Angriff an einer Berliner Grundschule schwer verletzt.Veronika Hohenstein/Berliner KURIER

Messer-Angriff an Grundschule: Motiv des Täters bleibt weiter unklar

Schon kurz nach der Tat hatte es Spekulationen darüber gegeben, was aus dem jugendlichen Täter wird. Nun steht fest: Das Verfahren gegen den Messer-Angreifer wurde eingestellt, „im Hinblick auf die Strafmündigkeit des Beschuldigten“, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit. Doch das ist nicht alles: Auch das Motiv des Täters konnte laut Behörden nicht abschließend geklärt werden. Die zuständige Mordkommission habe den Täter nicht befragen können – „aus medizinischen Gründen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Das Verfahren sei deshalb an die Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Hier schloss sich dann die Akte. Denn: In Deutschland können Kinder unter 14 Jahren nicht belangt werden, weil sie nicht strafmündig sind. Unklar ist, was nun mit dem 13-Jährigen passiert. Er war nach dem Angriff zunächst geflohen, wurde per Öffentlichkeitsfahndung gesucht. Hinweise aus der Bevölkerung machten die Polizei dann auf den Jungen aufmerksam, Beamte trafen ihn am U-Bahnhof Rathaus Spandau an und brachten ihn zur Polizeidienststelle. Er kam danach in eine Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie.