Berlin ist und bleibt die Stadt der Demonstrationen – doch obwohl vor allem am Wochenende immer wieder Tausende Menschen auf die Straße gehen, um gegen die unterschiedlichsten Dinge zu protestieren, ist auch in der Woche noch lange keine Ruhe. Der heutige Dienstag ist das beste Beispiel: Vor allem im Feierabendverkehr dürften viele Autofahrer in Berlin in Kontakt mit Demo-Zügen kommen. Gleich mehrere Aktionen sorgen für Stress auf den Straßen. Wir haben den großen Überblick zum Verkehr in Berlin – und verraten, wo es eng wird.
Demonstrationen in Mitte: Hier kommen Sie mit dem Auto nicht durch
In Mitte sind am Dienstag gleich drei Demonstrationen angekündigt – während eine den Autofahrern am Vormittag zu schaffen machen könnte, behindern die anderen den Feierabendverkehr und sorgen bei allen, die nach der Arbeit schnell nach Hause wollen, eventuell für Verzögerungen. Die erste Demo findet in der Zeit von 9.45 Uhr bis 11.15 Uhr in der Klosterstraße statt. Laut Versammlungsverzeichnis des Landes Berlin geht es hier um den Erhalt der Kreuzberger Reinhardswald-Grundschule – am 31. Januar 2028 soll die Schule schließen.
Mit einer Petition machen sich Unterstützer bereits für den Erhalt stark. „Wir verstehen, dass das Gebäude nicht zu retten ist aufgrund von Asbest, maroden Leitungen und unzureichendem Brandschutz“, heißt es dort. „Aber diese Schule, die täglich qualitativ hochwertige Bildungsarbeit- trotz massiver Sparmaßnahmen - leistet, verdient eine klare Perspektive – und keinen schleichenden Rückzug auf Basis abstrakter Prognosen.“ Mit der Demo wollen sie das Anliegen auf die Straße bringen. Laut Verkehrsinformationszentrale kann es entlang der Klosterstraße zu Verkehrseinschränkungen kommen.
Die zweite Demonstration in Mitte steigt dann erst am Nachmittag um 14 Uhr. Bis 16 Uhr ist ein Zug vom Hegelplatz über Dorotheenstraße, Friedrichstraße, Oranienburger Tor und Chausseestraße zur Invalidenstraße unterwegs. Die Demonstration trägt den Titel „Täter raus aus den Unis“ und setzt sich laut Ankündigung gegen Machtmissbrauch an der Berliner Humboldt-Universität ein. Auch hier kann es entlang der Strecke zu Verkehrseinschränkungen kommen.
Demo am Dienstag: Am Nachmittag rollt ein Fahrradkorso durch die Stadt
Am späten Nachmittag steht dann sogar noch ein Fahrradkorso an: Etliche Fahrradfahrer werden sich von der Straße Unter den Linden aus auf den Weg machen, radeln dann über Pariser Platz, Straße des 17. Juni, Großer Stern, Hofjägerallee und Stülerstraße zur Rauchstraße. Es handelt sich dabei um den Europäischen Fahrradkorso zum Auftakt der dänischen EU-Ratspräsidentschaft.
„Am 1. Juli übernimmt Dänemark die EU-Ratspräsidentschaft – und wir feiern das, wie es sich für eine Fahrradnation gehört: mit einem offenen Fahrradkorso durch Berlin“, heißt es in einer Ankündigung. „Gemeinsam mit dem ADFC Berlin, der Polnischen Botschaft, Freund:innen der Fahrradkultur und allen Interessierten begleiten wir das symbolische EU-Wanderfahrrad auf seiner nächsten Etappe – von der Polnischen Botschaft zur Dänischen Botschaft.“ Autofahrer sollten entlang der Strecke vorsichtig sein.
Auch in Kreuzberg gibt es am Nachmittag mitten im Feierabendverkehr eine Demonstration. Es geht vom Südstern über Blücherstraße, Baerwaldstraße, Gneisenaustraße, Schleimacherstraße und Bergmannstraße bis zum Marheinekeplatz. Der Start ist für 16 Uhr veranschlagt, dauern soll die Demo bis 18 Uhr. Anliegen ist hier die schulische Situation im Kiez – die Demonstration trägt den Titel „Unsere Schulen - Unsere Zukunft: Für eine organisierte Bildungsperspektive im Südsternkiez“. Auch hier müssen Autofahrer entlang der Strecke mit Einschränkungen rechnen.