Das Horror-Haus von Köpenick: Hier wurden zwei Schafe in einer Wohnung geschlachtet. Hier brannte ein Balkon durch eine im Hof abgeschossene Silvesterrakete ab. Laut den Mietern gibt es fast täglich Krach und Drohungen. Die Polizei kennt daher das Horror-Haus offenbar sehr gut, in dem Mieter seit Monaten großen Ärger mit Problem-Nachbarn haben, über den der KURIER berichtete. Und was machen die Behörden? Sie zahlen viel Geld für die Problemfälle – und das jeden Tag!
Das Sozialamt Treptow-Köpenick gibt an, dass seit November 2024 „insgesamt 47 Personen ordnungsrechtlich“ in Quartieren im Erdgeschoss eingewiesen wurden. Es sind ehemalige Ladenlokale, die vom Eigentümer eigentlich zu Ferienwohnungen umgebaut wurden.
Bei den zugewiesenen 47 Personen handelt es sich um „geflüchtete und/oder obdachlose Menschen, die die einstigen Ferienwohnungen als Wohnraum nutzen", so Bezirkssprecherin Sabrina Kirmse. Und für deren Unterbringung zahlt der „zuständige Kostenträger“ – das Sozialamt oder das Jobcenter.
Wie hoch ist denn die Miete, wollen wir wissen? „Da es sich nicht um Wohnraum mit Mietverträgen handelt, gibt es keine Mieten“, teilt die zuständige Behörde des Bezirksamtes Treptow-Köpenick mit. „Es wurde ein Tagessatz in Höhe von 35 Euro pro Tag und pro Person verhandelt.“
Horror-Haus: Tagessatz von 35 Euro für Unterbringung ausgehandelt
Bei den 47 Personen, die seit November 2024 in den umgebauten Ladenwohnungen an der Friedrichshagener Straße sind, wären das jeden Tag 1645 Euro, die das Sozialamt/Jobcentrer für deren Unterbringung zahlen muss – vorausgesetzt, alle diese Menschen haben keinen Job. Eine Summe, die zum Beispiel etwa dem monatlichen Bruttogehalt einer Teilzeitkraft im Einzelhandel entsprechen kann.
Laut der klagenden Mieter zogen im Herbst 2024 Flüchtlinge aus Afrika und Familien aus Rumänien in die Wohnungen. Letztere seien es aber, die für die geschilderten Probleme an der Friedrichshagener Straße sorgen sollen, so die Mieter.

Ein Fall dieser Problem-Nachbarn sorgte bundesweit für Aufsehen, als in der Nacht zum 10. Juni in einer Wohnung einer rumänischen Familie zwei Schafe geschlachtet wurden. Ein drittes Schaf konnte von der Polizei noch gerettet werden.
Dazu kommt noch Krach auf der Straße und im Hof bis in die Nacht, von dem sich Mieter gestört fühlen. Es soll Drohungen geben, wenn Hausbewohner sich beschweren. Rumänen, darauf vom KURIER angesprochen, streiten dies ab.
Und was sagen die zuständigen Behörden zu den Zuständen in dem Horror-Haus von Köpenick? Denn im Bezirksamt weiß man nicht nur von den in der Wohnung getöteten Schafen. „Bekannt sind auch Probleme hinsichtlich des Zusammenlebens“, heißt es aus der Behörde. „Das Bezirksamt hat eine ämterübergreifende Runde einberufen. Es finden derzeit Abstimmungen statt.“ Und es fließt das Geld der Steuerzahler.