Baden mitten in Berlin? Das ist offiziell seit 1925 verboten! Doch die Sommer werden immer heißer und Badestellen immer gefragter. In einer Wasserstadt wie Berlin ist es eine wahre Herausforderung, sich an heißen Tagen ordentlich abzukühlen. Das will der Verein Fluss Bad Berlin ändern und ruft die Berliner heute zum Schwimmen auf: „Macht alle mit!“
Alle Informationen zum Schwimmen in der Spree: Hier steigt die Demo
Diejenigen, die mitplanschen wollen, können diesen Dienstag, 12. August, wieder in der Spree in Berlin-Mitte schwimmen. Die Versammlung beginnt um 16.30 Uhr auf dem Schinkelplatz in Berlin-Mitte, unweit der U-Bahn-Station Museumsinsel. Es wird eine Garderobe geben und ab 17 Uhr findet eine Kundgebung statt. Ab etwa 17.30 Uhr ist der Einstieg in die Spree geplant. Dort soll der schwimmende Protest gegen das Badeverbot stattfinden.

Zuletzt trübte vor 22 Tagen ein überlaufender Gully das Spreewasser
Ein gutes individuelles Schwimmvermögen und körperliche Fitness sind natürlich wichtige Voraussetzungen, um teilzunehmen. Bademäntel, Trainingsanzüge und Handtücher können direkt am Einstieg aufgehängt werden. Um 20 Uhr soll die Demo sich dem Ende neigen. Das Wasser wird voraussichtlich um 21 °C haben. Laut Prognose soll das Spreewasser heute ausreichende Qualität haben. Und laut badberlin.info ist es bereits ganze 22 Tage her, das Überläufe aus der Berliner Kanalisation die Spree an der entsprechenden Stelle verdreckt haben.
Können Sie sich vorstellen, mitten in Berlin zu baden?
Bereits im Juni hatten sich mehrere Hundert Menschen an einer ähnlichen Demonstration beteiligt. Weil Hunderte planschende Berliner in der Spree weder Verwaltung noch Senat überzeugen konnten, hat der Organisator, der Verein Flussbad Berlin, die Aktion im Sommer nun zum zweites Mal aufgerufen. „Wir legen nach und demonstrieren erneut.“

Demonstranten schwimmen gegen das Badeverbot in der Spree an
Mit der Demonstration soll das historische Verbot ins Bewusstsein gerückt werden. Die Initiatoren wollen auch zeigen, wie innerstädtische Gewässer in Zeiten von Hitze und Klimawandel zur Erholung und zur Steigerung der Lebensqualität genutzt werden können. Zahlreiche Städte in Europas haben bereits Badeverbode aufgehoben. In Städten wie Amsterdam, Basel, Bochum, Halle an der Saale, Hamburg, Kopenhagen, Mülheim an der Ruhr, München, Paris, Prag und Wien schwimmen die Bewohner in ihren Flüssen, mitten in der Stadt.