Wie geht das denn?

Hammer im Spreepark: Riesenrad dreht sich mit Gondeln aus der DDR

Nach und nach wurde in den vergangenen Wochen das neue Riesenrad im Spreepark aufgestellt. Nun dreht es sich – mit Gondeln aus der DDR-Zeit!

Author - Florian Thalmann
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Das Riesenrad im Spreepark wurde in den vergangenen Wochen wieder aufgebaut - beim Test sollen nun wieder Gondeln am Rad hängen, die schon zu DDR-Zeiten über dem Plänterwald schwebten.
Das Riesenrad im Spreepark wurde in den vergangenen Wochen wieder aufgebaut - beim Test sollen nun wieder Gondeln am Rad hängen, die schon zu DDR-Zeiten über dem Plänterwald schwebten.Grün Berlin GmbH, Rolf Zöllner/imago

Das Riesenrad im alten Spreepark im Plänterwald dreht sich wieder – jetzt  früher als gedacht! Spreepark-Fans konnten in den vergangenen Wochen beobachten, wie das Wahrzeichen des einstigen Vergnügungsparks wieder auf das Gelände zurückkehrte: Nach und nach wurde das sanierte Fahrgeschäft, das sich zur Neueröffnung des Parks im Jahr 2027 drehen soll, wieder Form an. Doch nun wird es bereits angeworfen, noch dazu mit Gondeln aus der DDR. Was ist da los? Wir lüften das Geheimnis!

Riesenrad im Spreepark läuft mit Gondeln aus der DDR

Bis die ersten Fahrgäste im Spreepark mit dem Riesenrad ihre Runden drehen können, wird es noch eine ganze Weile dauern: Der Park, der von der landeseigenen Grün Berlin GmbH gerade zum Kunst- und Kulturpark umgestaltet wird, soll 2027 wieder seine Pforten öffnen. Allerdings gibt es dann keine Rummel-Atmosphäre mehr: Aus dem Park, der 1968 als erster und einziger Freizeitpark der DDR eröffnet wurde, wird dann ein Landschaftspark, vor allem für Liebhaber von Kunst und Kultur.

Am ersten Riesenrad im Kulturpark im Plänterwald hingen noch runde Gondeln. So sollen auch die neuen Gondeln am Riesenrad im Spreepark aussehen. Hier ein Bild, das auch bei einer Ausstellung im Eierhäuschen an vergangene Zeiten erinnerte.
Am ersten Riesenrad im Kulturpark im Plänterwald hingen noch runde Gondeln. So sollen auch die neuen Gondeln am Riesenrad im Spreepark aussehen. Hier ein Bild, das auch bei einer Ausstellung im Eierhäuschen an vergangene Zeiten erinnerte.Christiane Eisler/PR

Doch ein Fahrgeschäft kehrt zurück: Das Riesenrad, das schon in alten Vergnügungspark-Zeiten das Wahrzeichen des Geländes war. Schon zur Eröffnung gab es im Park ein solches Fahrgeschäft, kurz vor der Wende wurde es 1989 erneuert, durch ein neues und noch größeres Rad ausgetauscht. Nach der Stilllegung des Parks im Jahr 2001 rostete und gammelte das Fahrgeschäft vor sich hin, verfiel immer mehr. 2021 wurde es abgebaut, die Teile zu einer Firma in Polen gebracht und aufwändig saniert. Nun bauten Experten das Riesenrad nach und nach wieder auf.

Für viele Besucher gehörte eine Fahrt mit dem Riesenrad schon früher zum Besuch im Spreepark. Die Gondeln des Riesenrades werden nun zum Test des neuen Fahrgeschäfts ein letztes Mal verwendet.
Für viele Besucher gehörte eine Fahrt mit dem Riesenrad schon früher zum Besuch im Spreepark. Die Gondeln des Riesenrades werden nun zum Test des neuen Fahrgeschäfts ein letztes Mal verwendet.Rolf Zöllner/imago

Und: Es dreht sich wieder! Der Grund: Es erfolgen bereits erste Abnahmen durch den TÜV. „Die Sicherheitsexpertinnen und -experten prüfen dabei den 45 Meter hohen Radkranz auf sicherheitsrelevante Funktionen“, teilt die Grün Berlin GmbH mit. Das montierte Rad werde zuerst auf Laufruhe und die richtige Ausrichtung geprüft, heißt es von Grün Berlin. „Anschließend werden einzelne Gondeln angebracht – darunter eine Mustergondel für die spätere Serienfertigung sowie zehn nicht mehr einsetzbare historische Gondeln.“

Riesenrad im Spreepark: Fahrgeschäft wird vom TÜV geprüft

Das heißt: Für den Test drehen hier wieder Gondeln aus der DDR-Zeit ihre Runden! Sie verblieben nach dem Abbau des Riesenrads im Spreepark. Aufgrund der großen Schäden mussten diese aussortiert werden, das neue Riesenrad wird komplett mit neuen Gondeln bestückt. „Die Gondeln werden zur Simulation von Fahrgästen mit Gewichten belastet, um die Tragfähigkeit und die Stabilität der Aufhängungen zu testen“, heißt es. Außerdem sollen die Experten Brems- und Antriebssysteme kontrollieren. „Ziel dieser frühen Prüfung ist es, mögliche Schwachstellen rechtzeitig zu erkennen und spätere Umbauten zu vermeiden.“

Bereits Mitte Oktober wurde der riesige Radkranz für das Riesenrad im Spreepark nach und nach aufgebaut.
Bereits Mitte Oktober wurde der riesige Radkranz für das Riesenrad im Spreepark nach und nach aufgebaut.Olaf Wagner/Pressefoto Wagner

Schon während der Sanierung habe man alle Teile geprüft, die im neuen Riesenrad wieder verbaut werden sollten. Es steckt einiges an altem Material in dem Riesenrad, das sich 2027 im Spreepark wieder dreht. Aber: Das neue Rad wird auch ganz anders sein als jenes, das viele noch aus Spreepark-Zeiten kennen.

So wird die Attraktion über einem Wasserbecken schweben. Eines bleibt gleich: Wer sich traut, hier einzusteigen, kann aus 45 Metern Höhe den Rundumblick über die Stadt genießen. Für Rummel-Fans dürfte die Fahrt das einzige Vergnügen bleiben: Achterbahnen, Karussells und Co, werden im neuen Kunst- und Kulturpark nicht wiederbelebt. Es gab auch bereits viel Kritik am Park - so fürchten Experten, dass der Spreepark ein Millionengrab wird.