Es brannte hier schon mehrmals, im vergangenen Jahr wurde auf dem Gelände am S-Bahnhof Berlin-Köpenick die Leiche einer 27-jährigen Frau entdeckt. Lange kam der alte Güterbahnhof nur mit schlechten News in die Schlagzeilen. Jetzt gibt es endlich mal gute Nachrichten. Das verlotterte Areal darf nun doch zu Köpenicks neuem Wohngebiet umgebaut werden.
Pläne für den Umbau gibt es schon lange. Mit Wohnungen für 1800 Menschen, zwei Schulen, viel Kultur und Grün. Der Senat hatte im März einen entsprechenden Rahmenplan für die städtebauliche Entwicklung des Projekts im Bezirk Treptow-Köpenick beschlossen. Doch dann grätschte das Eisenbahnbundesamt dazwischen. Es gebe ja da die im Jahr 2023 vom Bundestag beschlossene Verschärfung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes. Bahnflächen dürfen demnach nur noch in Einzelfällen entwidmet werden.
Bundestag ändert Gesetz: Jetzt kann gebaut werden
Die Idee mag ja eine gute sein: Der Gesetzgeber wollte so verhindern, dass die Bahn Flächen verliert, die sie selbst zum Ausbau ihrer Infrastruktur brauchen könnte. Irgendwann mal, vielleicht. Doch die Deutsche Bahn hatte mit dem Gelände gar nichts vor.
Jetzt aber hat der Bundestag den Rückwärtsgang eingelegt und eine Änderung des Eisenbahngesetzes beschlossen. Durch eine Übergangsregelung gilt wieder die alte Rechtslage, die auch im Jahr 2021 Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem Land Berlin und der Deutschen Bahn war. Das heißt: Es kann gebaut werden.
Der Bau der ersten 150 Wohnungen soll noch 2025 beginnen
Was ist geplant? Das neue Wohngebiet soll entlang der Bahntrasse zwischen den S-Bahnhöfen Köpenick und Hirschgarten entstehen. Mit 1800 Wohnungen, Geschäften, zwei Schulen, einem Park mit Joggingwegen, einem Fußballplatz. Im März hieß es, dass noch in diesem Jahr das Richtfest für die neue Grundschule gefeiert, im Herbst mit dem Bau der ersten 150 Wohnungen in der Werner-Seelenbinder-Straße begonnen werden soll.

50 Hektar groß wird das ganze Areal werden. Die weiteren Wohnungen sollen nach der jetzt erfolgten Klärung der Grundstücksfrage in Etappen gebaut werden. Jeweils 400 Wohnungen sind für die Jahre 2028/2029 sowie für 2029/20230 geplant. Mit dem Bau der restlichen Wohnungen soll dann nicht vor 2032 begonnen werden.
Die Änderung des Eisenbahngesetzes dürfte auch für weitere geplante Wohngebiete in Berlin eine gute Nachricht sein. Denn auch Pläne für die Bauten am Karower Kreuz und am Stadteingang West (zwischen den Bahnhöfen Westkreuz und Grunewald) waren gefährdet.