Die Idee einer Ring-U-Bahn für Berlins Außenbezirke schlummerte lange in der Schublade – doch jetzt holt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) das Konzept wieder hervor. Ihr Ziel: eine bessere Anbindung des Stadtrands.
Die Senatsverwaltung bestätigte dem Tagesspiegel, dass Bonde die U-Bahn-Idee aktiv vorantreiben will. Berlin brauche mehr öffentlichen Nahverkehr – und zwar nicht nur innerhalb des S-Bahnrings, erklärte sie im Abgeordnetenhaus. Gemeint ist die Super-U-Bahn. An welche Strecken sie dabei denkt, ließ sie aber offen.
Klarheit schaffte später ihre Sprecherin Petra Nelken, so der Tagesspiegel: Es geht um die von der BVG vorgeschlagene U-Bahnlinie U0! Diese Linie sei eine Vision für das Berlin der Zukunft.
U-Bahn-Vision mit Vorbild Paris
Die BVG hatte die Idee 2023 im Konzeptpapier „Expressmetropole Berlin“ vorgestellt. Ziel: Schnelle, direkte Verbindungen zwischen den großen Zentren der äußeren Stadt. Eine neue U-Bahn-Ringlinie würde den Nahverkehr revolutionieren, heißt es darin. Inspiriert ist das Ganze von Paris.

Laut BVG-Grafiken würde die neue Ringbahn bestehende U- und S-Bahn-Linien kreuzen – etwa in Pankow, an der Wollankstraße, am Bahnhof Jungfernheide und im Süden an Rathaus Steglitz und Alt-Mariendorf.
Trotz der großen Worte bleibt die Umsetzung fraglich. Konkrete Planungen gibt es bislang nicht – über die ursprünglichen Skizzen hinaus hat die BVG das Konzept offenbar nicht weiterentwickelt. Selbst im eigenen Masterplan taucht die Ringlinie erst in der dritten und letzten Ausbauphase auf. Das bedeutet: Wenn überhaupt, dann wäre sie erst in Jahrzehnten realistisch.
Für Aufsehen sorgte Bonde nicht nur mit ihrer Ringbahn-Idee, sondern auch mit ihrer Haltung zur aktuellen BVG-Situation. Trotz zahlreicher Verspätungen und Ausfälle wollte sie von Problemen nichts wissen: Krise? Welche Krise?, fragte sie.
Was sagen Sie zu dem Thema? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten! ■