Jetzt schlägt die Gewerkschaft Verdi richtig zu. Zwei Tage Warnstreik bei der BVG ab Donnerstag (20. Februar) – und das bei frostigen Temperaturen. Doch zum Glück gibt es einen Notfahrplan, der uns Berliner hoffentlich nicht im Kalten stehen lässt.
Donnerstag, 3 Uhr: Ab diesen Zeitpunkt sollen 48 Stunden lang keine Busse, Straßen- und U-Bahnen fahren. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Wie bereits bei den anderen beiden Warnstreiks der Berliner Verkehrsbetriebe werden auch bei diesem Ausstand so einige Busse rollen – dank eines Notfahrplanes.
48 Stunden BVG-Streik: Doch DIESE Bus-Linien fahren!
Die BVG hat gerade die aktuellen Strecken bekanntgegeben, die am 20. und 21. Februar durch die Stadt rollen werden. Das sind die Linien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97.
Meist sind es Strecken, die Berliner aus dem mit Öffis schlecht angebundenen Stadtrand zur nächsten S-Bahn-Station bringen. Denn die Züge der S-Bahn und der Regionalbahnen sind von dem Warnstreik nicht betroffen.
Auch die Linien 112, 124, 184, 744, 893, N68 und X36 werden trotz Streiks mit Bussen bedient. Allerdings fahren mit eingeschränktem Angebot. Für diese Linien bitte vor Fahrtantritt prüfen, ob in den BVG-Apps oder auf www.bvg.de die Fahrt mit einer Echtzeitinformation aktuell anzeigt wird.
Warum ein Notfahrplan möglich ist? Diese Bus-Linien werden von Dienstleistern der BVG befahren, die nicht von dem Warnstreik betroffen sind. Auch die BVG-Fähren (F10, F11, F12) und die BVG Muva-Fahrdienstbusse sind im Einsatz. Ob die S-Bahn auf bestimmten Pendler-Strecken wie den Linien S1, S3 und S5 verstärkt Züge einsetzen wird, ist noch unklar.
E-Roller, E-Bikes: BVG-Streik - auf diese Verkehrsmittel fahren die Berliner auch ab!
Klar ist: Die Berliner haben aus den vergangenen Warnstreiks der BVG gelernt, nutzen auch andere Verkehrsmittel. E-Scooter, E-Bikes und Mietwagen haben an den Streiktagen Hochkonjunktur.

Die Leihfirmen jubeln – wie der Sharing-Anbieter Bolt. Dessen Bilanz vom letzten BVG-Streiktag am 10. Februar sah so aus: 150 Prozent mehr Fahrten bei E-Scootern und E-Bikes. 33 Prozent der Nutzer legten damit weite Strecken zurück, die sie wohl sonst mit Bussen oder Straßenbahnen gefahren wären.
Die Zahl der Neuanmeldungen bei Rollern und Fahrrädern stieg an diesem Streiktag im Vergleich zu normalen Tagen auf 572 Prozent an, teilt das Unternehmen aus Estland mit. Auch bei den Mietwagen schlagen die Berliner beim BVG-Streik vermehrt zu.
84 Prozent mehr Fahrten, 63 Prozent mehr Neunutzer und 169-prozentiger Anstieg der Suchanfragen nach verfügbaren Fahrzeugen waren es bei Bolt am 10. Februar. Und über den eigenen Rufdienst wurden Taxis oder Autos anderer Fahrdienstleister angefordert (137 Prozent mehr Fahrten, 141 Prozent Neukunden und 337 Prozent mehr Suchanfragen als sonst). ■