176-Meter-Rekord

Estrel-Tower: Richtfest für den langen Lulatsch von Neukölln

Berlins Wolkenkratzer, der Estrel-Tower, ist bald fertig. Dass in Berlin etwas fertig wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Grund genug für eine Feier.

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Der Estrel-Tower in Neukölln feierte am Montag Richtfest. Das Hochhaus soll bis 2026 fertig gebaut werden.
Der Estrel-Tower in Neukölln feierte am Montag Richtfest. Das Hochhaus soll bis 2026 fertig gebaut werden.Jens Kalaene/dpa

Große Weihe für Berlins neues Wahrzeichen. Direkt neben dem Estrel Berlin, Europas größtem Hotel-, Entertainment- und Kongresskomplex, entsteht bis Sommer 2026 der spektakuläre Estrel-Tower. Dieser neue Ort für Ausstellungen, Kongresse, Kunst und Gastronomie feierte am Montag seinen entscheidenden Baufortschritt: mit einem Richtfest.

550 Gäste, darunter Bauleute, Politik, Presse und Wirtschaftstreibende, schauten in Neukölln vorbei, um die Fertigstellung des Rohbaus und die Montage des Dachstuhls in Augenschein zu nehmen. Die beiden Gastgeber, die Bauherren Ekkehard Streletzki und dessen Sohn Maxim Streletzki, betonten die immense Herausforderung eines Projekts dieser Größe und ihre Freude über die bisherigen Fortschritte.

„Wir sind unglaublich stolz auf das, was wir bislang dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen und dem Herzblut besonders unserer Bauleute hier vor Ort erreicht haben“, sagte Maxim Streletzki.

Estrel-Tower: 550 Gäste feiern den langen Lulatsch von Neukölln

Auch Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD)  würdigte das Prestigeprojekt: „Die Kongress- und Messebranche sowie der Tourismus sind wichtiger Teil unserer Wirtschaft – Berlin nimmt hier deutschlandweit die Spitzenposition ein. Das Estrel spielt dabei als Hotel- und Veranstaltungskomplex und natürlich als Arbeitgeber für unseren Wirtschaftsstandort eine besondere Rolle.“

Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) unterstrich das Potenzial des Towers für Neukölln als aufstrebenden Berliner Standort.

Von der 43. Etage aus ist der Richtkranz für den Estrel-Tower gut zu sehen. Er hängt an einem Kran.
Von der 43. Etage aus ist der Richtkranz für den Estrel-Tower gut zu sehen. Er hängt an einem Kran.Jens Kalaene/dpa

Architekt Frank Barkow vom renommierten Büro Barkow Leibinger gewährte Einblicke in die besonderen Herausforderungen des 176 Meter hohen Gebäudes. Den krönenden Abschluss des offiziellen Teils lieferte Frank Bartl von ANES Bauausführungen mit seinem Richtspruch in Gedichtform – ein Highlight für das Publikum. Mit dabei waren auch Ute Jacobs, die geschäftsführende Direktorin des Estrel Berlin, und Heike Mahmoud, die den Estrel-Tower international mitvermarktet.

Spektakel am Estrel-Tower mit Riesenkranz und Berliner Spezialitäten

Ein besonderes Spektakel bot die Installation des Mega-Richtkranzes: 2,50 mal 2,50 Meter groß, 800 Kilogramm schwer, eigens aus Dresden geliefert. Auf einer LED-Wand verfolgten die Gäste live, wie er auf das Dach des Towers schwebte. Danach wurde im Estrel- Tower-Parkhaus weitergefeiert – stilecht mit Berliner Klassikern wie Currywurst, Rinderkeule, Eintopf, Brezeln und süßen Leckereien, passend zum Rosenmontag.

Ein schlanker Turm, der 176 Meter in den Himmel ragt: So soll der Estrel Tower schon bald aussehen.
Ein schlanker Turm, der 176 Meter in den Himmel ragt: So soll der Estrel Tower schon bald aussehen.Estrel

Wer noch näher ran wollte, konnte bei einer geführten Tour den fast fertigen Tower erkunden und sich bereits jetzt die spektakulären Möglichkeiten für Events, Meetings und Galas mit diesem atemberaubendem Blick über Berlin durch den Kopf gehen lassen.

Der Estrel Tower: Nachhaltig, innovativ, einzigartig

Der 176 Meter hohe Tower dürfte nicht nur architektonisch, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit Maßstäbe setzen. Mit LEED-Platin-Zertifizierung im Visier setzt das Gebäude auf Photovoltaikanlagen, eine energiesparende Fassade und klimaneutrale Fernwärme. Schon in der Bauphase wurde und wird ausschließlich Ökostrom genutzt.

So wird der sogenannte Executive Floor des Estrel Tower aussehen.
So wird der sogenannte Executive Floor des Estrel Tower aussehen.Estrel

Baustart war im Sommer 2021. Die Eröffnung ist für Sommer 2026 geplant, dann geht Berlins neues Wahrzeichen an den Start – mit 522 Designer-Zimmern, 3800 m² Ausstellungsfläche, 9300 m² Coworking-Space, einer Skybar mit Panoramablick und einem lichtdurchfluteten Atrium. Daneben entsteht auch ein Ballsaal für bis zu 1200 Personen.

Derzeit sind 350 Handwerker auf der Baustelle beschäftigt, zu Höchstzeiten bis zu 600 Personen. Das entspricht 40 Gewerken und rund 100 Firmen. Allein zum Planerteam gehören gut 150 Leute. In dem Wolkenkratzer wurden 924 Treppenstufen und zwölf Fahrstühle verbaut, fünf davon fahren von unten nach ganz oben.

Eine echte Besonderheit des Estrel-Towers ist die Fassade. Sie ist mit Aluminium-Finnen bestückt, das sind Metallschienen, die quer über die Fenster verlaufen. Von Weitem sieht es so aus, als sei der Turm mit dünnem Stoff umhüllt, der elegant Falten wirft. Gleichzeitig sorgen die Finnen dafür, dass sich die Räume im Sommer weniger aufheizen und weniger Klimatisierung nötig ist.

Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (r. v.) neben Ekkehard Streletzki (l. mit Schal) und Maxim Streletzki (g. r.). Dahinter Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel.
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (r. v.) neben Ekkehard Streletzki (l. mit Schal) und Maxim Streletzki (g. r.). Dahinter Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel.Anna Tiessen/Estrel

Über einen Tunnel wird der Tower direkt mit dem Estrel-Hotel, dem Estrel-Congress-Center und dem Estrel-Showtheater verbunden sein  – ein perfektes Zusammenspiel für erstklassige Veranstaltungen.

Mit dem Estrel-Tower wächst Berlin nicht nur in die Höhe, sondern auch in eine neue Ära der Event- und Hotelleriekultur. Und das direkt vor den Toren des Berliner Flughafens BER und einem bald neuen Abschnitt der A100.

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey brachte es so auf den Punkt: „Mit dem Estrel Tower wächst nicht nur die Berliner Skyline, sondern auch die Bedeutung Berlins als ein führender Kongress- und Messestandort in Europa.“

Berlin ist nach Bonn und Frankfurt am Main erst die dritte Stadt bundesweit, in der ein Gebäude die 150-Meter-Marke knackt (Fernsehturm ausgenommen). Erst ab da gilt es als Wolkenkratzer. ■