„Plötzlich brennt der Arm“

Ekel und brutale Schmerzen: Nosferatu-Spinne beißt KURIER-Mitarbeiter!

Ein Ausflug ins Brandenburger Grün endet mit der Begegnung einer Nosferatu-Spinne, die unseren Kollegen Olli mit ihren Kieferklauen in den Arm biss.

Author - Veronika Hohenstein
Teilen
Was als entspannter Ausflug beginnt, endet mit einem Spinnenbiss: Mitten in Brandenburg schnappt eine Nosferatu-Spinne zu – ausgerechnet bei unserem KURIER-Kollegen Olli. Der Schmerz war höllisch.
Was als entspannter Ausflug beginnt, endet mit einem Spinnenbiss: Mitten in Brandenburg schnappt eine Nosferatu-Spinne zu – ausgerechnet bei unserem KURIER-Kollegen Olli. Der Schmerz war höllisch.L. IMAGO / blickwinkel, r. Veronika Hohenstein

Ursprünglich wollte unser KURIER-Kollege Olli aus dem Marketing einfach nur bei einer entspannten Kanu-Tour durch die idyllische Landschaft von Brandenburg abschalten. Blöd nur, dass diese mit fiesen Hautreaktionen und einem Arztbesuch endete.  Denn: Eine gefürchtete Nosferatu-Spinne griff ihn an, verpasste ihm einen deftigen Biss am Unterarm. Wir fühlte es sich an, von der Spinne gebissen zu werden, was waren die Folgen? Im KURIER schildert er sein Erlebnis mit der besonders bissigen Spinne.

Während Berlin am Wochenende den Planeten ravte, wollten meine Freundin und ich einfach nur abschalten. Also ging’s raus ins Grüne. Zum Stechlinsee in Brandenburg, direkt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Dort stiegen wir in ein kleines Kanu. Vor uns lag eine fünfstündige Tour auf einem schmalen Fluss, der sich irgendwann in die Havel schlängelt.

Von Nosferatu-Spinne gebissen: Plötzlich waren da Schmerzen im Unterarm

Wir hatten nichts zu essen, aber Wasser und Limo im Gepäck. Dieser Fluss ist ganz kurvig und es gibt unwegsame Stellen, wie Sandbänke, da wachsen Sträucher und Blumen nah am Wasser. Wenn man Glück hat, kann man hier Wölfe und Biber sehen. Ständig flatterten blaue Libellen um uns herum. Es regnet in Strömen, ununterbrochen! Ich glaube, wir hatten die Hälfte der Strecke schon hinter uns. Wir kämpften uns durch Büsche, tief hängende Äste peitschten ins Boot, der Regen prasselte unaufhörlich auf uns ein.

Die Nosferatu-Spinne kann zubeißen, auch beim Menschen. Wird sie bedrängt, setzt sie ihre Giftklauen ein. Der Biss ist schmerzhaft, aber meist harmlos.
Die Nosferatu-Spinne kann zubeißen, auch beim Menschen. Wird sie bedrängt, setzt sie ihre Giftklauen ein. Der Biss ist schmerzhaft, aber meist harmlos.blickwinkel/imago

Nosferatu-Spinne schnappt zu: KURIER-Kollege Olli landet nach Biss beim Arzt!

Dann plötzlich dieser stechende Schmerz am rechten Unterarm! Hilfesuchend guckte ich zu meiner Freundin. „Was ist passiert?!“ Wir krempelten den Pulli hoch, es gab zwei dicht nebeneinanderliegende Einstichstellen, ein Hämatom bildete sich drumherum. Es tat höllisch weh! Ich bekam Angst, was ist das? Ein Zecken- oder  Mückenstich war das sicher nicht. Hatte mich eine Schlange gebissen? Horrorszenarien huschten durch meine Gedanken. „Gibt’s hier gefährliche Tiere?“ Wir sahen kein Tier. Mich überkam Schwindel, ich fühlte mich unwohl.

Der Bluterguss rund um den Biss der Nosferatu-Spinne färbte sich grün, gelb, lila, blau

Die Klamotten waren klamm, Wassertropfen hingen in unseren Augenbrauen und uns war kalt, wir wollten einfach nur zurück ins kuschelige Berlin. Heim. Wir paddelten drauf los. Der Bluterguss bekam andere Farben: grünlich -gelb aber gleichzeitig lila und blau. Zurück in Berlin eilte ich zum Arzt. Dieser zeigte großes Interesse an den mysteriösen Einstichstellen. Dann der ekelige Befund! „Höchstwahrscheinlich ist das der Biss einer giftigen Nosferatu-Spinne.“ Mir wurde erneut schlecht.

KURIER-Olli nach Spinnenbiss: Es tat höllisch weh! Durch ihre Größe und den wenig filigranen Körperbau gehört die Nosferatu-Spinne zu den eindrucksvollsten Vertretern der Spinnen in Mitteleuropa.
KURIER-Olli nach Spinnenbiss: Es tat höllisch weh! Durch ihre Größe und den wenig filigranen Körperbau gehört die Nosferatu-Spinne zu den eindrucksvollsten Vertretern der Spinnen in Mitteleuropa.Veronika Hohenstein

Immer mehr Bisse durch Nosferatu-Spinnen in Brandenburg

Der Arzt erzählte mir, dass solche Spinnen eigentlich nicht in Deutschland heimisch sind, sondern aus dem Mittelmeer-Raum kommen. „Aber durch die globale Erwärmung breiten sie sich jetzt auch bei uns aus.“ Den haarigen Achtbeinern mit dickem Körper und sportlichem Rumpf scheint’s hier zu gefallen. „Diese Giftspinnen beißen immer öfter in Deutschland zu“, so der Arzt.

„Das Gift ist zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als ein Wespenstich,“ erklärte der Arzt. Gebissen wurde ich mit den kräftigen Kieferklauen. Ohne es zu wollen, hatte ich das Tier offenbar allein durch meine Anwesenheit eingeschüchtert. Die Nosferatu-Spinne beißt nur, wenn sie sich bedroht fühlt, oder wenn sie jagt. Menschen stehen nicht auf ihrem Speiseplan. Auch wenn mich dieser Biss  verunsichert hat, werde ich weiterhin jede Spinne, die sich in meine Wohnung verirrt, nach draußen setzen. Sie können ja nichts für ihr unvorteilhaftes Aussehen.

Nach wahren Begebenheiten geschildert von Olli (45) , aufgeschrieben von seiner Kollegin.