„Ernstzunehmendes Hygieneproblem“

Polizei Berlin: Bettwanzen in Arrestzellen – Biss gilt als Dienstunfall!

Bei der Hauptstadt-Polizei hat sich eine echte Ekel-Plage breitgemacht, in zwei Gefangenensammelstellen!

Author - Veronika Hohenstein
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In zwei Berliner Gefangenensammelstellen gibt es ein ernstes Problem mit Bettwanzen. Besonders stark betroffen ist der Standort Friedrichshain. Dort wurden bereits im November 2024 Milben entdeckt, seit April 2025 treten Bettwanzen auf. Links: Der Vorsitzende der Berliner DPolG (Gewerkschaft der Polizei) Bodo Pfalzgraf (2013).
In zwei Berliner Gefangenensammelstellen gibt es ein ernstes Problem mit Bettwanzen. Besonders stark betroffen ist der Standort Friedrichshain. Dort wurden bereits im November 2024 Milben entdeckt, seit April 2025 treten Bettwanzen auf. Links: Der Vorsitzende der Berliner DPolG (Gewerkschaft der Polizei) Bodo Pfalzgraf (2013).Horst Galuschka, imagebroker/ Imago

Die fiesen Bettwanzen haben den Gewahrsam in Friedrichshain, Wedekindstraße, und Mitte, Perleberger/Kruppstraße, lahmgelegt. Jetzt schlägt die Polizeigewerkschaft Alarm!

„In zwei Berliner Gefangenensammelstellen besteht ein ernstzunehmendes Hygieneproblem: Bettwanzenbefall gefährdet die Gesundheit von Beschäftigten und Festgenommenen“, das schreibt die Deutsche Polizeigewerkschaft in einer Pressemitteilung!

DPolG Berlin fordert Schutz von Personal und Festgenommenen

Bereits Ende November 2024 wurden in Friedrichshain erste Milben entdeckt – doch seit dem 2. April 2025 ist es amtlich: Die Gefangenensammelstelle beherbergt nicht nur mutmaßliche Gauner, sondern auch Bettwanzen. Obwohl die Kammerjäger mehrfach anrückten, ließen sich die blutsaugenden, kleinen Widerlinge nicht vertreiben.

Seit dem 4. Juni ist der Arrest in Friedrichshain also komplett dicht. Die Häftlinge wurde kurzerhand nach Hohenschönhausen, in die Pablo-Picasso-Straße, verlegt. Vorerst bis zum 16. Juni – denn bis dahin hofft man, die Krabbeltiere gnadenlos ausgelöscht zu haben.

Auch der Gewahrsam in Mitte ist weiterhin geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist für den 9. Juni ist geplant, aber ob dieses Datum eingehalten werden kann, ist laut der Meldung ungewiss.

DPolG: „Bettwanzenbefall gefährdet die Gesundheit von Beschäftigten und Festgenommenen.“

Tatsächlich ist ein Bettwanzen-Befall sehr unschön: Bei dem Ausbruch steht das Wohlergehen von Beschäftigten sowie der Festgenommenen auf dem Spiel. Bettwanzen reisen gerne in Kleidung, Taschen oder Rucksäcken mit. Tagsüber verstecken sich die Tierchen gekonnt in Ritzen, Matratzen, Polstern oder hinter Fußleisten, und sind sehr schwer frühzeitig zu erkennen. Tatsächlich können Bettwanzen völlig unabhängig von jeglichen hygienischen Bedingungen vorkommen. Eher spielen bauliche Faktoren eine Rolle, wie offene Fußbodenentwässerungen oder alte Gebäude mit vielen Spalten und Hohlräumen, sowas begünstigt ihre Verbreitung.

Desinfektoren, Hygienestandards und Notfallplan– Wanzenbefall in zwei Berliner Polizeigewahrsamen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Berlin ist im Gespräch mit der Behörde und fordert nun konkrete Schritte: Sie will, dass die Vorfälle vollständig aufgeklärt werden. Außerdem verlangt sie einen festen Notfallplan für alle Dienststellen, auch an Wochenenden und nachts, ein Merkblatt vom ärztlichen Dienst, bessere Hygienestandards und dass Desinfektion nicht mehr nebenbei gemacht wird, sondern als eigene Aufgabe.

Der DPolG-Landesvorsitzende Bodo Pfalzgraf rät: „Wer tatsächlich gebissen wurde, muss das als Dienstunfall anzeigen, damit die Dienstunfallfürsorgestelle für Beamte und die Unfallkasse Berlin für Arbeitnehmer die Folgekosten tragen.“