Die Wahl des Abgeordnetenhauses in Berlin rückt näher: Der Wahltermin ist auf den 20. September 2026 datiert. Damit laufen Vorbereitungen für Parteien und Bewerber bereits — und mit ihnen droht wieder ein Plakatwald wie bei früheren Wahlen. Kandidaten lächeln von jedem Laternenmast, Parteien kämpfen um jeden Zentimeter Metallpfosten. Und nach der Wahl? Hängen viele dieser Polit-Pappen wochenlang schief im Wind, bis sie entsorgt werden.
Damit soll Schluss sein. Im Bezirk Treptow-Köpenick fordert Die Linke gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen und der SPD mit einem Antrag zur Wahl 2026, die Plakatflut eindämmen.
Idee einer Obergrenze für Wahlplakate in Berlin
Für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin sowie der Bezirksverordnetenversammlung Treptow- Köpenick soll die Zahl erlaubter Wahlplakate auf maximal 2000 pro Partei und 300 pro parteiunabhängigem Einzelbewerber begrenzt werden. Zudem soll jedes Plakat künftig ein sichtbares Kennzeichen tragen, das Partei bzw. Bewerber eindeutig identifiziert. Außerdem soll der Rückbau der Plakate spätestens zwei Wochen nach dem Wahltermin abgeschlossen sein.
Die Initiatoren nennen praktische Gründe: Bei der Bundestagswahl 2025 sei es im Bezirk wieder zu einer massiven „Überplakatierung“ gekommen — mit langen Rückbauzeiten, hohem Verwaltungsaufwand und unnötiger Belastung des öffentlichen Raums.

„Wir Politiker finden diese Plakate an den Laternen genauso hässlich wie alle anderen auch — und müssen sie dazu auch noch selbst auf- und wieder abhängen“, so der Fraktionsvorsitzende der Linken, Philipp Wohlfeil. „Einseitig können wir darauf aber nicht verzichten. Deshalb braucht es klare Regeln. Je weniger, desto besser.“
120.000 Plakate zur „verschönerten“ Berlin zur Bundestagswahl
Ein Rückblick zeigt, wie massiv der Plakatwahlkampf in Berlin sein kann: Für die vorgezogene Bundestagswahl 2025 planten größere Parteien zusammen rund 120.000 Plakate in der Stadt — inklusive kleiner und großer Formate.
Wenn der Antrag durchgeht, könnte Treptow-Köpenick zum Vorreiter werden: Denn bisher gibt es in Berlin keine einheitliche Regelung für die Menge politischer Wahlplakate.
Weniger Müll zu Wahl des Abgeordnetenhauses Berlin 2026?
Der Vorschlag von Die Linke, Grüne und SPD sendet ein klares Signal: Der öffentliche Raum soll nicht Werbefläche für unüberschaubare Plakatfluten werden — sondern frei, ordentlich und lebenswert bleiben. Für viele Berliner dürfte das mehr Lebensqualität bedeuten: weniger Verkehrsbehinderungen, weniger Müll, weniger visuelle Überforderung. Ob der Antrag rechtzeitig verabschiedet wird und bis zur Wahl 2026 greift, bleibt abzuwarten.




