Berlin-Damit in der Bundeshauptstadt nicht das Gleiche passiert wie in Dresden – hier war 2024 die Carolabrücke eingestürzt – muss die Mühlendammbrücke von Grund auf neu gebaut werden. Schon 2026 wird das alte Bauwerk nun plattgemacht, wie aus einem Update der Verkehrsverwaltung hervorgeht.
Mühlendammbrücke wird 2026 abgerissen
Berlin macht ernst: Die Mühlendammbrücke muss weg! Täglich fahren hier etwa 73.000 Autos entlang – der Straßenzug aus Mühlendamm, Grunerstraße und Leipziger Straße verbindet den Alexanderplatz mit dem Potsdamer Platz.
Der Grund für den geplanten Abriss der Ost-West-Verbindung: Sie wurde 1968 mit dem „Hennigsdorfer Spannstahl“ gebaut, der inzwischen als hochgefährdet gilt. Reißt ein Draht, kann die Brücke einstürzen – so wie die Carolabrücke in Dresden, die 2024 ohne Vorwarnung zusammenbrach.
Seit sieben Jahren ist klar, dass die Brücke in Berlin-Mitte ersetzt werden muss. Seit vier Jahren steht auch fest, wie der Neubau aussehen soll: Ein dänisches Architekturbüro gewann den Wettbewerb. Doch immer wieder gab es Änderungen und Verzögerungen. Ein Teil der Brücke ist vergangenes Jahr auch schon abgerissen worden: Beide Fahrtrichtungen werden aktuell über die verbliebene Hälfte geführt.
Die Frage nach dem Neubau bleibt. Jetzt zieht die Verwaltung von CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde die Notbremse, wie der Tagesspiegel berichtet: Abriss und Neubau wurden offiziell als „beschleunigtes Vergabeverfahren“ ausgeschrieben. Firmen können sich bis 19. Dezember bewerben. Danach soll es schnell gehen – Baubeginn nur zwölf Werktage nach Zuschlag! Los geht es wohl also Anfang 2026.

Bauarbeiten an der Brücke bis 2029
Das wird eine Mega-Baustelle! Die Ausschreibung sieht für Abriss und Neubau der Mühlendammbrücke rund drei Jahre und drei Monate Bauzeit vor – also bis in das Jahr 2029 hinein. Gearbeitet werden soll montags bis sonnabends von 6 bis 22 Uhr, an einzelnen Tagen auch nachts. Insgesamt müssten noch etwa 2400 Kubikmeter Beton der alten Konstruktion entfernt werden, der Neubau erfordert 5000 Kubikmeter Beton.
Der Bauplan ist kompliziert: Als Erstes steht der Neubau anstelle der bereits abgerissenen Brückenhälfte an. Erst wenn der Neubau fertig ist, soll dann auch die andere, alte Hälfte abgerissen werden, die momentan noch befahren wird.
Im dritten Schritt soll dann der Neubau der zweiten Hälfte beginnen. Das Ziel ist, den Verkehr auf der Mühlendammbrücke möglichst nicht sperren zu müssen, denn das wäre eine Katastrophe für Berlin-Mitte.

Wie lange wird die Mühlendammbrücke noch durchhalten?
In der Ausschreibung der Verkehrsverwaltung ist bezüglich der Mühlendammbrücke von einer „fortschreitenden Schädigung“ die Rede. Wird sie überhaupt noch bis zum Ende der Bauarbeiten in den kommenden Jahren durchhalten?
„Es ist auch trotz Nachrechnung und Lasteinschränkung möglich, dass sich der statisch-konstruktive Zustand der Brücke noch weiter verschlechtert“, heißt es dazu in den Unterlagen. „Es besteht fortlaufend die latente Gefahr von Spannstahlbrüchen, was eine sofortige Sperrung und entsprechende Notmaßnahmen nach sich ziehen würden.“



