Einfach nur ekelhaft

Streik bei der BSR: Schockbilder aus Kreuzberg! Hier vermüllt ein Kiez

Weil die BSR die Tonnen nicht leert, werfen Anwohner ihren Müll scheinbar einfach auf die Straße. Es wird vom krassesten Müllberg der Stadt berichtet.

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In der Gitschiner Straße in Kreuzberg müllt ein kompletter Hinterhof zu, weil die BSR aufgrund des Streiks die Tonnen nicht mehr leert.
In der Gitschiner Straße in Kreuzberg müllt ein kompletter Hinterhof zu, weil die BSR aufgrund des Streiks die Tonnen nicht mehr leert.Emmanuele Contini/Berliner Zeitung

Der Freitag ist der fünfte Tag im großen Streik bei der Berliner Stadtreinigung – nach Aufforderung der Gewerkschaft Verdi legten etliche Mitarbeiter am Montag die Arbeit nieder. Betroffen sind nicht nur die Straßenreinigung und die Werkstoffhöfe der BSR, sondern auch die Müllabfuhr. Und das zeigt sich inzwischen mehr als deutlich: In einigen Gegenden türmen sich die Abfälle, laut Berichten findet sich in Kreuzberg sogar der größte Müllberg der Stadt. Hier haben Anwohner ihre Abfälle offenbar sogar auf der Straße verteilt. Die schockierenden Bilder.

Horror-Bilder aus Kreuzberg: Kiez müllt zu – weil die BSR streikt

Wenn der Streik der BSR eine Sache zweifelsfrei belegt, dann diese: Die Arbeit der Müll-Helden von Berlin wird im Alltag nicht immer ausreichend gewürdigt. Denn wie wichtig es ist, dass die Abfälle der Berlinerinnen und Berliner regelmäß0ig abgeholt werden, zeigen die Bilder, die schon in den vergangenen Tagen entstanden. In vielen Gegenden in Berlin türmt sich der Abfall, quellen Mülltonnen und öffentliche Abfalleimer über. Nun gibt es schockierende Aufnahmen aus Kreuzberg: Hier befindet sich offenbar der größte Müllberg der Stadt!

Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag) befindet sich der besonders krasse Müllberg in der Gitschiner Straße in Kreuzberg. Ein Video im Netz zeigt das Ausmaß: Weil die Mülltonnen in einem Hof hemmungslos überfüllt sind, haben die Anwohner ihre Beutel und Tüten offenbar einfach daneben abgestellt. Sicher auch durch Wind und Wetter hat sich der Abfall auf dem ganzen Hof verteilt. Doch der krasseste Müllberg Berlis ist offenbar keine Ausnahme: Fotos aus Mitte, Moabit und Neukölln zeigen, dass sich einfach überall die Abfälle türmen.

Der Mega-Müllberg in einem Kreuzberger Hof ist einfach unglaublich. Er zeigt, wie wichtig die Arbeit der BSR ist - das Unternehmen wird gerade bestreikt.
Der Mega-Müllberg in einem Kreuzberger Hof ist einfach unglaublich. Er zeigt, wie wichtig die Arbeit der BSR ist - das Unternehmen wird gerade bestreikt.Emmanuele Contini/Berliner KURIER
Der Müll stapelt sich - und es wird von Tag zu Tag mehr! Dies ist nur ein Teil des krassen Müllbergs aus der Gitschiner Straße in Kreuzberg.
Der Müll stapelt sich - und es wird von Tag zu Tag mehr! Dies ist nur ein Teil des krassen Müllbergs aus der Gitschiner Straße in Kreuzberg.Emmanuele Contini/Berliner KURIER
Der Müllberg von Kreuzberg breitet sich immer weiter aus, denn die Tonnen sind voll. Der Streik der BSR dauert noch bis Samstag.
Der Müllberg von Kreuzberg breitet sich immer weiter aus, denn die Tonnen sind voll. Der Streik der BSR dauert noch bis Samstag.Emmanuele Contini/Berliner KURIER
Aktuell streikt die BSR, weshalb sich in vielen Ecken der Hauptstadt der Abfall türmt. Hier: überfüllte Tonnen in der Yorckstraße.
Aktuell streikt die BSR, weshalb sich in vielen Ecken der Hauptstadt der Abfall türmt. Hier: überfüllte Tonnen in der Yorckstraße.Emmanuele Contini/Berliner KURIER

Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter der Stadtreinigung höhere Löhne – die Aufnahmen aus den Kiezen zeigen in jedem Fall, dass man auf die Arbeit der Müll-Helden nur schwer verzichten kann. Und dass es an der Zeit wäre, ihnen mehr Respekt entgegenzubringen. Einer der BSR-Mitarbeiter hatte erst vor zwei Tagen in einem Interview erzählt, wie rau der Ton auf den Straßen der Hauptstadt inzwischen geworden ist. Und wie wichtig es auch deshalb sei, die Mitarbeiter besser zu bezahlen.

Es werde ruppiger auf den Straßen der Stadt, sagte der 58-Jährige, der bereits seit 35 Jahren für die BSR tätig ist. Radfahrer fahren betont langsam vor ihm her, schlagen gegen seine Maschine. Auch die Autofahrer würden immer aggressiver, beklagt er. „Die parken dich zu und lassen dich nicht mehr raus. Sie drängeln sich vorbei oder beschweren sich, wenn sie im Winterdienst hinter einem Streufahrzeug fahren und das Salz auf die Haube bekommen, weil sie viel zu nah auffahren. Alles unnötig.“ Der Ton werde „lauter, schärfer, gemeiner“, sagt Münke. Menschen hätten ihn schon als Penner, Arschloch oder sogar „Sohn einer räudigen Hündin“ betitelt.

Der aktuelle Streik bei der BSR soll noch bis einschließlich Samstag andauern. Die Müllabfuhr fällt aus, es gibt Einschränkungen bei der Straßenreinigung und die Recyclinghöfe bleiben zu. Auch die geplanten Kieztage der BSR mussten ausfallen – nachdem am Freitag Neukölln an der Reihe gewesen wäre, ist am Samstag nun der Kieztag in Tempelhof an der Reihe. Wer dieses Event nutzen wollte, um sich von alten Dingen zu trennen, muss seine Schätzchen nun also noch etwas länger bei sich behalten. ■

Türmt sich auch bei Ihnen der Müll? Wir wollen Ihre Fotos sehen! Schicken Sie uns die Bilder mit Ortsangabe an wirvonhier@berlinerverlag.com – wir freuen uns auf Ihre Zuschriften.