Der Freitag ist der fünfte Tag im großen Streik bei der Berliner Stadtreinigung – nach Aufforderung der Gewerkschaft Verdi legten etliche Mitarbeiter am Montag die Arbeit nieder. Betroffen sind nicht nur die Straßenreinigung und die Werkstoffhöfe der BSR, sondern auch die Müllabfuhr. Und das zeigt sich inzwischen mehr als deutlich: In einigen Gegenden türmen sich die Abfälle, laut Berichten findet sich in Kreuzberg sogar der größte Müllberg der Stadt. Hier haben Anwohner ihre Abfälle offenbar sogar auf der Straße verteilt. Die schockierenden Bilder.
Horror-Bilder aus Kreuzberg: Kiez müllt zu – weil die BSR streikt
Wenn der Streik der BSR eine Sache zweifelsfrei belegt, dann diese: Die Arbeit der Müll-Helden von Berlin wird im Alltag nicht immer ausreichend gewürdigt. Denn wie wichtig es ist, dass die Abfälle der Berlinerinnen und Berliner regelmäß0ig abgeholt werden, zeigen die Bilder, die schon in den vergangenen Tagen entstanden. In vielen Gegenden in Berlin türmt sich der Abfall, quellen Mülltonnen und öffentliche Abfalleimer über. Nun gibt es schockierende Aufnahmen aus Kreuzberg: Hier befindet sich offenbar der größte Müllberg der Stadt!
Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ (erscheint, wie der KURIER, im Berliner Verlag) befindet sich der besonders krasse Müllberg in der Gitschiner Straße in Kreuzberg. Ein Video im Netz zeigt das Ausmaß: Weil die Mülltonnen in einem Hof hemmungslos überfüllt sind, haben die Anwohner ihre Beutel und Tüten offenbar einfach daneben abgestellt. Sicher auch durch Wind und Wetter hat sich der Abfall auf dem ganzen Hof verteilt. Doch der krasseste Müllberg Berlis ist offenbar keine Ausnahme: Fotos aus Mitte, Moabit und Neukölln zeigen, dass sich einfach überall die Abfälle türmen.




Die Gewerkschaft fordert für die Mitarbeiter der Stadtreinigung höhere Löhne – die Aufnahmen aus den Kiezen zeigen in jedem Fall, dass man auf die Arbeit der Müll-Helden nur schwer verzichten kann. Und dass es an der Zeit wäre, ihnen mehr Respekt entgegenzubringen. Einer der BSR-Mitarbeiter hatte erst vor zwei Tagen in einem Interview erzählt, wie rau der Ton auf den Straßen der Hauptstadt inzwischen geworden ist. Und wie wichtig es auch deshalb sei, die Mitarbeiter besser zu bezahlen.
Wie kann man eigentlich in Berlin leben und solche Zustände hinnehmen? Stören euch die Ratten nicht, oder haltet ihr euch diese als Haustiere oder zusätzliche Futterquelle, wenn in den Mülleimern nichts mehr zu finden ist?
— En Er Gy (@optcbrainstorm) March 14, 2025
Berlin-Kreuzberg versinkt im Müll https://t.co/oJ7yFtWNs4
Es werde ruppiger auf den Straßen der Stadt, sagte der 58-Jährige, der bereits seit 35 Jahren für die BSR tätig ist. Radfahrer fahren betont langsam vor ihm her, schlagen gegen seine Maschine. Auch die Autofahrer würden immer aggressiver, beklagt er. „Die parken dich zu und lassen dich nicht mehr raus. Sie drängeln sich vorbei oder beschweren sich, wenn sie im Winterdienst hinter einem Streufahrzeug fahren und das Salz auf die Haube bekommen, weil sie viel zu nah auffahren. Alles unnötig.“ Der Ton werde „lauter, schärfer, gemeiner“, sagt Münke. Menschen hätten ihn schon als Penner, Arschloch oder sogar „Sohn einer räudigen Hündin“ betitelt.
Der aktuelle Streik bei der BSR soll noch bis einschließlich Samstag andauern. Die Müllabfuhr fällt aus, es gibt Einschränkungen bei der Straßenreinigung und die Recyclinghöfe bleiben zu. Auch die geplanten Kieztage der BSR mussten ausfallen – nachdem am Freitag Neukölln an der Reihe gewesen wäre, ist am Samstag nun der Kieztag in Tempelhof an der Reihe. Wer dieses Event nutzen wollte, um sich von alten Dingen zu trennen, muss seine Schätzchen nun also noch etwas länger bei sich behalten. ■
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