Neue Strafen für Berlin

Neue, heftige Bußgelder in Berlin: So teuer werden Kippen und Hundekot

Berlin leidet unter einer echten Abfallflut. Kippe, Kacke und Sperrmüll liegen einfach überall. Nun sollen die Bußgelder für Berliner heftig steigen.

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Hundekacke liegen lassen, Sperrmüll illegal entsorgen und Kippen wegwerfen: All das soll in Berlin in ZUkunft wesentlich mehr kosten, denn die Bußgelder werden angehoben.
Hundekacke liegen lassen, Sperrmüll illegal entsorgen und Kippen wegwerfen: All das soll in Berlin in ZUkunft wesentlich mehr kosten, denn die Bußgelder werden angehoben.Rolf Kremming/imago, Future Image/imago, Jochen Eckel/imago

Der Müll ist überall in Berlin ein großes Problem. Raucher schnipsen achtlos ihre Zigarettenkippen weg, in manchen Bezirken werden die To-Go-Verpackungen zum Problem – und ganze Wohnungsauflösungen werden auf den Straßen von Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln erledigt. Der Müll ist ein echter Problem in der Hauptstadt. Doch nun sollen neue Bußgelder die illegale Entsorgung von Abfall noch brisanter machen. 250 Euro für eine Kippe, 8000 Euro für Sperrmüll, 80 Euro für Hundekot: Wir verraten, wie die neuen Bußgelder für Abfallrüpel in Berlin aussehen sollen!

Neue Bußgelder in Berlin: Strafe für Kippen und Hundekacke explodiert

Die frohe Kunde verbreitete unter anderem Lars Bocian (CDU), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, am Abend auf Facebook. „Endlich gibt es härtere Strafen für illegale Müllentsorgung! Der neue Bußgeldkatalog wurde heute im Plenum beschlossen - mit empfindlichen Strafen für das wilde Abladen von Bauschutt, ganzen Wohnungsauflösungen & Co.“, schrieb er in einem Beitrag. Verstöße sollen damit zukünftig noch besser geahndet werden.

Ob Zigarettenkippen, Sperrmüll oder Hundekot: Noch höhere und zum Teilsaftige Strafen sollen der Müllproblem in Berlin bekämpfen. Denn wer gegen die Regeln verstößt, muss in Zukunft tief in die Tasche greifen! Es gibt nur ein Problem: Wer soll das alles kontrollieren? Die Einrichtung einer sogenannten Task-Force-Müll sei bereits durch die CDU-Fraktion Berlin beschlossen worden, heißt es. Diese Einheit soll dafür sorgen, dass Verstöße konsequent verfolgt werden. Die Einnahmen daraus sollen direkt in die Bezirke zurückfließen, schreibt auch Bocian. „Damit kann dann zum Beispiel weiter am Thema Müllprävention gearbeitet werden.“

Zigarettenkippen sind ein echtes Ärgernis - und sie finden sich auch in Berlin überall.
Zigarettenkippen sind ein echtes Ärgernis - und sie finden sich auch in Berlin überall.Patrick Pleul/dpa

Neue Bußgelder in Berlin: Das sind die Preise für Kippen, Hundekot, Sperrmüll und Co.

Aber: Was kostet die Müllentsorgung in Zukunft? Beim Blick auf die Liste dürften einige Berliner ordentlich schlucken: Das Entsorgen von Zigarettenkippen, Plastiktüten oder Einwegbechern soll demnach zukünftig nicht mehr 55 Euro kosten, sondern satte 250 Euro. Raucher werden also zweimal darüber nachdenken, ob sie ihre Kippen noch durch die Gegend werfen. Wer illegal Sperrmüll entsorgt, muss dafür zukünftig nicht mehr 500 Euro, sondern 8000 Euro zahlen – laut dem Post des CDU-Mannes pro Kubikmeter. Wer Hundekot nicht entfernt, zahlt nicht mehr 55 Euro, sondern gleich 80 Euro.

Aktuell streikt die BSR, weshalb sich in vielen Ecken der Hauptstadt der Abfall türmt.
Aktuell streikt die BSR, weshalb sich in vielen Ecken der Hauptstadt der Abfall türmt.Emmanuele Contini/Berliner KURIER

Und es geht noch weiter: Auch das Beschädigen von Anpflanzungen ist neu geregelt, kstet nicht mehr zwischen 100 und 5000 Euro, sondern  ab 300 Euro bis 10.000 Euro. Und: Feuer anzünden in Grünanlagen wird mit Bußgeldern von 200 bis 0.000 Euro geahndet. Hinzugekommen sind auch zahlreiche neue Tatbestände. Dazu gehören das Entsorgen von Müllsäcken (500 Euro pro Stück) und das Entsorgen von Bauschutt. Bei letzterem richten sich die Bußgelder nach der Menge – bei bis zu 100 Kilo liegt die Strafe bei 25.000 Euro. Sind gefährliche Inhaltsstoffe enthalten, kann der Preis sogar auf 65.000 Euro steigen.

Bußgeldliste: Das soll die illegale Müllentsorgung in Berlin jetzt kosten
  • Zigarettenkippen, Plastiktüten, Einwegbecher: 250 Euro
  • Sperrmüll illegal entsorgen: 8.000 Euro
  • Hundekot nicht entfernen: 80 Euro
  • Beschädigung von Anpflanzungen: 300 - 10.000 Euro
  • Feuer anzünden in Grünanlagen: 200 - 10.000 Euro
  • Müllsack: 500 Euro pro Stück
  • Bauschutt bis 100 kg: 25.000 Euro
  • Bauschutt ab 100 kg: 22.000 Euro pro weitere 100 kg
  • Gewerbemüll bis 100 kg: 25.000 Euro
  • Gewerbemüll ab 100 kg: 16.500 Euro pro weitere 100
  • Bauschutt mit gefährlichen Inhaltsstoffen bis 100 kg: 65.000 Euro
  • Bauschutt mit gefährlichen Inhaltsstoffen ab 100 kg: 45.000 Euro pro weitere 100 kg

Neue Bußgelder waren schon im vergangenen Jahr in Planung

Schon im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass das Anheben der Bußgelder in Planung ist. „Die illegale Ablage von Müll, Schutt und gefährlichen Stoffen hat stetig zugenommen“, hieß es im entsprechenden Antrag. Mehr als zehn Millionen Euro Steuergelder musste das Land Berlin zuletzt für die Entsorgung von Abfällen aufwenden. „Vor allem Abfälle und Baumischschutt aus der inoffiziellen Bauwirtschaft, teils mit gefährlichen Inhaltsstoffen wie Asbest, stellen ein zunehmendes Problem dar“, hieß es. Aber auch privater Sperrmüll wird immer wieder zum Ärgernis – unklar ist, ob der Trick, Möbelstücke mit einem „Zu Verschenken“-Schild zu kennzeichnen, zukünftig auch noch ziehen wird.