Zu viel Müll

Zu Ostern Streik bei der BSR? Erst in zwei Wochen ist der Müll weg!

Berlin versinkt im Dreck und die Verhandlungen im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes sind gescheitert. Da droht neuer Streik – auch bei der BSR. Dabei ist noch der Dreck vom alten Streik da.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Die Container quellen über: Obwohl die Müllabfuhr wieder rollt, liegt noch viel Dreck in Berlin herum.
Die Container quellen über: Obwohl die Müllabfuhr wieder rollt, liegt noch viel Dreck in Berlin herum.John McMcdougall/AFP

Der Müll stapelt sich, Berlin versinkt immer noch im Dreck. Die BSR ist zwar wieder im Einsatz. Doch so schnell können sie nicht den Müll beseitigen, der wegen des Streikes fast eine Woche liegen blieb. Es wird sehr lange dauern, bis der ganze Dreck weg ist, schätzen Experten. Dazu kommt noch, dass der Arbeitskampf längst nicht beendet ist. Die Verhandlungen im öffentlichen Dienst sind gescheitert, neuer Streik droht zu Ostern.

Allein über 12.000 Tonnen Restabfall hat die Müllabfuhr wegen des Streikes nicht abgeholt. Kieze verdreckten, weil die Müllbehälter überquellen. Daneben liegen weitere Müllbeutel. Den ganzen Dreck kann die BSR nicht an einem Tag wegschaffen. Nur etwa 3000 Tonnen Hausmüll bekommt die Müllabfuhr an einem Tag weg, bei der etwa 1300 Leute arbeiten und 350 Müllfahrzeuge im Fuhrpark stehen.

Etwa zwei Wochen wird es dauern, bis der liegengebliebene Müll von der BSR beseitigt ist. Der Grund: Nicht nur der liegengebliebene Abfall muss abgeholt werden – auch der aktuelle. Während des Warnstreikes hatte die BSR schon angekündigt, dass der nicht  abgeholte Haushaltsmüll erst zum nächsten regulären Termin mitgenommen wird. Das ist in manchen Gegenden erst in zwei Wochen.

Zwischenzeitlich besteht die Gefahr, dass bei der BSR wieder ein neuer Streik aufkeimen kann. Grund ist der bundesweite Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Seit 14. März läuft die dritte Verhandlungsrunde. Gestern wurde diese als gescheitert beendet.

Tarifverhandlungen gescheitert, Schlichter müssen ran, neue Streiks drohen bei der BSR

Nun soll ein oder mehrere unabhängige Schlichter das Tarifproblem lösen. Sie müssen bis kommender Woche gefunden sein und sich schon einmal getroffen haben. Ihren Schlichtungsvorschlag soll dann Anfang April vorgelegt werden. Wird dieser von Arbeitgebern und/oder den Gewerkschaften abgelehnt, droht Streik.

Von dem bundesweiten Arbeitskampf, der dann zu Beginn der Osterferien starten könnte, wären unter anderem kommunale Kitas und Kliniken betroffen. Auch bei der BSR muss man dann mit Ausständen rechnen. Warnstreiks darf es zuvor nicht geben, solange die Schlichtung läuft.

Worum es bei dem Streit geht? Acht Prozent mehr Lohn (mindestens 350 Euro mehr pro Monat) wollte die Gewerkschaft. Die Arbeitgeber boten in der letzten Verhandlungsrunde ein Plus von 5,5 Prozent an. Gescheitert ist man unter anderem an der Gewerkschaftsforderung nach mehr freien Tagen für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. ■