Teuer, teurer, Berlin: Wer jetzt eine Wohnung sucht, braucht starke Nerven – oder ein gut gefülltes Konto. Denn die Mieten für Neubauten explodieren. Laut einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts liegen sie in der Hauptstadt inzwischen 70 Prozent über den Bestandsmieten – in keiner anderen deutschen Metropole ist die Diskrepanz größer.
Berlin ist damit zwar nicht die Stadt mit den absolut höchsten Mieten – die Krone trägt weiter München –, aber bei der Kluft zwischen Alt und Neu ist die Hauptstadt einsamer Spitzenreiter. Nirgendwo sonst gehen die Preise für neue Mietverträge so durch die Decke.
Gefangen im Lock-in-Effekt: Warum niemand umziehen will
Während Bestandsmieter dank alter Verträge noch glimpflich davonkommen, trifft Wohnungssuchende die Mietpreisentwicklung mit voller Wucht. Wer auszieht, zahlt oft mehrere Hundert Euro mehr – bei gleicher Lage und kleinerer Wohnung. Besonders Familien mit mittlerem Einkommen geraten so in die Zange.
Die Folge: Immer mehr Berliner bleiben in ihren günstigen Wohnungen sitzen – auch wenn sie eigentlich zu klein sind. Rentner hausen allein auf 100 Quadratmetern und Großfamilien müssen in 60-Quadratmeter-Wohnungen ausharren. Die Stadt steckt im Lock-in-Effekt fest: Es ist ein echter Teufelskreis. Niemand wagt mehr den Umzug, weil die Mieten draußen unbezahlbar sind.