Sie reisten aus Sachsen und von noch weiter her an und stellten sich am Freitagmorgen oder schon in der Nacht in den Regen: Fans des Trend-Plüschtiers Labubu. Um Labubus ist ein weltweiter Hype entstanden. Jetzt bringt Hersteller Pop Mart die Fellmonster mit seinem Geschäft nach Berlin ins Alexa.
Riesenschlange für Plüschtiere mit großen Kulleraugen und spitzen Zähnen
Schon Stunden vor der Eröffnung haben Fans in Berlin vor dem ersten Labubu-Store in Deutschland ausgeharrt. Hunderte Menschen warteten mit Regenschirmen und Campingstühlen draußen vor dem Einkaufszentrum Alexa – teilweise waren sie extra aus Bayern oder Sachsen-Anhalt angereist.

Viele Fans stellten sich schon am frühen Morgen oder mitten in der Nacht trotz Regens an. Einige brachten auch ihre eigenen Labubus mit. Im Alexa am Berliner Alexanderplatz eröffnet der chinesische Hersteller und Händler Pop Mart heute sein erstes Geschäft hierzulande. Das Einkaufszentrum hatte sich schon Wochen vorher auf einen enormen Andrang eingestellt.
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Was sind Labubus?
Sie haben große Kulleraugen, Hasenohren, ein böses Grinsen und spitze Zähne: Labubus sind niedlich und hässlich zugleich. Der weltweite Hype ist jetzt auch nach Deutschland geschwappt. In China sind die Fellmonster schon lange angesagt. Befeuert wird der Hype von etlichen Influencerinnen und Influencern, die sich beim Auspacken der Überraschungsboxen filmen.
Labubs sind eher nichts für Kinder, sie richten sich in erster Linie an Frauen, sagt Christian Ulrich, Vorstandssprecher der weltgrößten Spielwarenmesse in Nürnberg. „Das ist kein Produkt für das Kinderzimmer. Labubus sind ein Modeaccessoire, ein Statement.“ Gerne werden diese gut sichtbar an der Handtasche getragen – und kosten auf der offiziellen Pop-Mart-Seite ab etwa 19 Euro. In China reicht die Preisspanne in den Läden von 66 Yuan (knapp 7,90 Euro) bis 1.299 Yuan (knapp 155 Euro).
Losgetreten hatten den Hype in den USA und Europa laut Ulrich Stars wie Rihanna, Madonna oder Dua Lipa, die sich mit Labubus in der Öffentlichkeit zeigten. Der Münchner Trendforscher Axel Dammler meint: Genau dafür seien die Figuren gedacht. „Die will ich zeigen.“ Um zu demonstrieren, dass man ein Trendsetter sei und es einem gelungen sei, eins der begehrten Exemplare zu ergattern.
Influencerin: Labubus sind so hässlich, dass sie schon wieder süß sind
Auch die Influencerin Jean – bei Social Media unter dem Namen „Testsofa“ aktiv – ist ein großer Labubu-Fan. Sie habe die Plüschtiere im vergangenen Frühjahr entdeckt. Aktuell besitze sie schätzungsweise um die 60, 70 Stück, erzählt sie der dpa.
Labubus erinnerten sie an Figuren von früher, das löse ein Glücksgefühl aus, berichtet die Sammlerin. „Es ist so eine Hassliebe: Die sind eigentlich abgrundtief hässlich, aber so hässlich, dass sie halt auch wieder süß sind.“

So erkennt man einen Fake-Labubu
Dass die Labubus meist schnell ausverkauft seien, gehöre zur Strategie von Pop Mart, sagt Ulrich. „Das weckt zusätzliche Begehrlichkeit, wenn man nicht sofort an die Produkte kommt.“ Zum Konzept gehört auch, dass die Labubus oft in der sogenannten Blind Box verkauft werden, bei der man nicht weiß, welches Kuschelmonster sich darin befindet.
Pop Mart hat nach eigenen Angaben 500 Läden in mehr als 30 Ländern. Laut Ulrich sind diese eine riesige Selfie-Location. „Die Kunden fotografieren sich dort mit den Produkten und posten das auf Social Media. Das ist natürlich die beste Form von kostenfreier Werbung.“ In anderen europäischen Städten wie London, Mailand und Paris sei der chinesische Händler schon länger aktiv. Nun also auch in Berlin im Alexa.
Dass der Laden bei Touristen gut ankommen wird, steht für Trendforscher Dammler außer Frage – vor allem bei jungen Leuten, die über die sozialen Medien auf die Labubus aufmerksam geworden sind. (dpa)
