Die Kinderhose „Hot Wheels“ für 2,50 Euro, eine Federmappe aus Plüsch für 4 Euro, ein gestreifter Damenrock für zehn Euro: Der Discounter Pepco will in Deutschland anderen Billigmarken wie Action und Tedi Konkurrenz machen. Doch jetzt wird die Billig-Kette, die 2004 in Polen gegründet wurde und die in den letzten Jahren stark expandierte, heftig ausgebremst. Der deutsche Ableger des Textil- und Spielzeug-Händlers Pepco ist insolvent, die Kette soll saniert werden.
Blaues Schild, weißer Schriftzug. In den letzten Jahren ploppten immer mehr Geschäfte von Pepco auf. Vor allem im Osten Deutschlands – allein in Berlin gibt es 14 Filialen. Von Marzahn (Marzahner Promenade 1a) bis nach Schöneweide (Schnellstraße 21). Pepco ist seit 2022 in Deutschland aktiv und kündigte vor zwei Jahren an, hierzulande langfristig bis zu 2000 Filialen zu eröffnen.
Pepco: 500 Mitarbeiter erhalten Insolvenzgeld
So groß waren die Sprünge bisher aber nicht. Pepco betreibt nach eigenen Angaben bisher 64 Geschäfte, rund 500 Menschen sind derzeit beschäftigt. Sie sollen nun Insolvenzgeld erhalten. Alle Filialen sollen bis auf weiteres geöffnet bleiben.
Die Pepco Germany GmbH hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ein Schutzschirmverfahren beantragt, wie das Unternehmen mitteilt. Grund seien operative Verluste und strukturelle Herausforderungen im Filialnetz. Ziel des Verfahrens ist eine Neuausrichtung des Geschäfts.
Die Kette verkauft vor allem Kleidung, aber auch Spielzeug und Deko-Artikel. Zu den wichtigsten Wettbewerbern zählen Action und Tedi, die beide zuletzt stark expandiert haben.
Die ersten Pepco-Filialen wurden 2004 in Polen eröffnet
Sanierungsgeschäftsführer Christian Stoffler von der Münchner Kanzlei Gerloff Liebler sagt, man sehe gute Chancen, sich auch „in dem schwierigen deutschen Einzelhandelsmarkt“ erfolgreich zu entwickeln. Der Mutterkonzern mit Sitz in den Niederlanden kündigte an, die Sanierung von Pepco Deutschland zu unterstützen und die Finanzierung sicherzustellen.