In den Fluren der Berliner Feuerwachen macht ein beunruhigendes Gerücht die Runde – und sorgt bei vielen Einsatzkräften für blankes Entsetzen. Seit einigen Tagen wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt: Die Feuerwehrleute sollen aus Kostengründen bald nicht mehr duschen dürfen. Hintergrund sei dem Vernehmen nach die angespannte Haushaltslage des Landes Berlin.
Ein Feuerwehrmann bringt es gegenüber der B.Z. auf den Punkt: „Wenn wir das nicht mehr dürfen, dann kommen wir nicht zur Arbeit. Wenn wir Feuer hatten, sind wir voll mit Schadstoffen. Auf den Klamotten, in den Haaren und der Haut. Das muss abgewaschen werden.“
Die Sorge ist real, denn die gesundheitlichen Risiken durch Rückstände wie Feinstaub, Rauchpartikel oder krebserregende Chemikalien sind gut dokumentiert. Die Dusche nach einem Brand ist für die Einsatzkräfte keine Frage der Bequemlichkeit, sondern der Sicherheit.
Angeblich existiert bereits eine interne Weisung der Abteilungsleitung, die nun über die Wachleiter an die Mannschaften weitergegeben wird. Einem dieser Wachleiter zufolge sei sogar explizit von einem bevorstehenden Duschverbot die Rede gewesen – eine Vorstellung, die bei vielen Feuerwehrleuten blankes Entsetzen auslöst.
Feuerwehr-Sprecher wiegelt ab
Doch was ist dran an der Geschichte? Feuerwehr-Sprecher Vinzenz Kasch bestätigt zumindest, dass es Hinweise aus der Führungsebene gegeben habe – allerdings mit einem anderen Tenor.

„Es ging bei den Ansagen der Abteilungsleitung um den allgemeinen und sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Also um Strom, Heizung, aber eben auch Wasser. Wir müssen sparen. Zum Duschen gab es keine konkrete Anweisung“, stellt er in der B.Z. klar.
Trotzdem bleibt bei vielen ein schaler Nachgeschmack. Die Unsicherheit ist groß, das Vertrauen angekratzt. In einem Beruf, in dem es um Leben und Tod geht, sollte ausgerechnet an der Hygiene nach einem Einsatz nicht gespart werden müssen. Ein offizielles Verbot steht also (noch) nicht im Raum – aber allein die Möglichkeit bringt die Stimmung bei den Rettern zum Brodeln.
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