Mit Sex gelockt, doch in seiner Tasche war Gift: Hamdi B. (27) betäubte drei Männer, raubte sie aus. Einem vierten Mann wollte er die teure Rolex abjagen. Der smarte B. nun auf der Anklagebank. „Rosario“ nannte er sich im Internet. Mit seinem Kumpel „Nico“ verabredete er sich über eine Dating-Plattform gezielt mit Männern – um sie außer Gefecht zu setzen und auszurauben.
Die Masche: Heimlich K.-o.-Tropfen ins Getränk schütten. Die Anklage lautet auf schweren Raub, gefährliche Körperverletzung. Jahre hinter Gittern drohen. Der Richter: „Bei einem Geständnis sieben bis achteinhalb Jahre.“ Auf den „Deal“ ging B. zu Prozessbeginn ein.
Ein Jammer-Geständnis: „Ich hatte Druck, wollte Geld für Drogen beschaffen.“ Er habe sich nach einer Haftentlassung in einer schwierigen Lage befunden: „Ich hatte das Gefühl, nichts mehr verlieren zu können.“
Wiederholungstäter Hamdi B. saß schon mehrmals in Haft
Der smarte „Rosario“, der die Polizei seit Jahren beschäftigt. Mehrmals saß er in Haft. Zuletzt kam er im März 2022 aus dem Knast, wollte sich eigentlich um sein erstes Kind kümmern, nicht mehr kriminell werden. Der Räuber: „Es fehlte an Strukturen. Ich bin in die alte Lebensweise zurückgetrieben.“
Er und sein Kumpel versuchten es am 28. August 2023 als Rolex-Räuber: Ein Ingenieur (32) bot per Kleinanzeige eine Luxus-Armbanduhr an. Der Ingenieur: „Wir trafen uns in einem Café. Sie wollten dann zu einem Juwelier, um die Echtheit zu prüfen.“
Doch B. zückte Pfefferspray statt des Kaufpreises (6600 Euro), wollte mit der Uhr abhauen, der Ingenieur war schneller. Nach einem Finger-Biss machten sich die Angreifer aus dem Staub.
Zwei Wochen später begann die K.o.-Tropfen-Serie. Ein Kaufmann (53) im Einzelhandel eines der Opfer. Über eine Dating-Plattform lud er das böse Duo zu sich nach Spandau ein. Rotwein wurde getrunken. Der Spandauer: „Es war auf Sex angelegt, aber noch beim Smalltalk wurde mir so schlecht.“
Ein Opfer: „Mein Zuhause, mein Rückzugsort wurde zerstört“
Der Gastgeber sackte zusammen. Stunden später wachte er auf. Handy, Laptop, Ausweis, Bargeld, auch Wohnungsschlüssel weg. Der Spandauer über die schlimmen Folgen: „Das Gefühl, in der eigenen Wohnung überfallen worden zu werden – mein Zuhause, mein Rückzugsort wurde zerstört.“
Schlafstörungen bis heute – auch ein Friseur (39) als weiteres Opfer leidet darunter. Beim Friseur wurde vor allem teure Marken-Kleidung eingesackt – darunter Gucci-Schuhe für 850 Euro, Louis-Vuitton-Shirt für 1000 Euro. Wert der Beute insgesamt: 15.740 Euro.