Heiße Stunden erwartet, doch am Treffpunkt lauerten Männer mit Baseballschläger und Knarre: Vier Männer erlebten in einer Kleingartenanlage ihr blaues Wunder: Hiebe statt Sex.
Es war eine miese Falle. Davon geht die Staatsanwaltschaft aus. Zwei Männer nun vor Gericht: Hassan Ü. (20) und Khalil M. (21). Die Anklage lautet auf schweren Raub, im Fall von Ü. auch auf gefährliche Körperverletzung. Steckte er hinter „lisa44“?
Opfer, die übers Internet gesucht und gefunden wurden. Ü. und mehrere Komplizen sollen auf einer Plattform sexuelle Dienste gegen Geld offeriert, Interessenten dann zu einer Kleingartenanlage in Rudow gelockt haben. Die Anklage: „Um sie unter Einsatz körperlicher Gewalt ihrer Wertsachen zu berauben.“
Per Chat zum Sex-Treff gelotst
Ein Mittdreißiger tappte am 28. Juli 2023 in die Falle. In der Dunkelheit hockten drei Männer, jeweils maskierten mit Schlauchschal. Eine „Lisa“ erwartete der Freier. Per Chat wurde er zum Vereinshaus gelotst. Plötzlich ein Angriff: Ein Räuber mit Baseballkeule, ein anderer drückte dem Opfer einen spitzen Gegenstand in den Rücken, der dritte Mann zückte eine Pistole. Sie forderten Handy und Geld, ein Schlag auf den Oberschenkel. Sie nahmen ihm 210 Euro ab.
Nur Stunden später der nächste Überfall. Über „lisa44“ wurde erneut ein Freier in die Kleingartenanlage bestellt. Wieder Handy und Geld gefordert. Ein Schlag mit einem Baseballschläger, um Druck zu machen. Blutüberströmt ging das Opfer zu Boden. Brutal riss einer der Angreifer am Arm des Mannes, die Schulter kugelte aus. Beute: 700 Euro, die als Lohn für „lisa44“ ausgemacht waren.
Am 2. Oktober 2023 ging ein Mann in die Falle, der 500 Euro für heißen Sex ausgeben wollte, drei Tage später ein Freier mit 400 Euro in der Tasche.