War nicht gerade erst Berlinale? Egal, die Filmstadt Berlin schläft nie und so ist das auch mit den Festivals in dieser Metropole. Jetzt am Start: die 21. Ausgabe des „achtung berlin“-Filmfestivals. Bis 9. April 2025 verwandelt sich die Stadt wieder in eine Bühne für denkwürdige Filmproduktionen aus Berlin und Brandenburg. Los ging es am Mittwochabend.
Mehr als 80 Filme – Spielfilme, Dokus, mittellange und kurze Werke, dazu Serien – sie alle kämpfen in vier Wettbewerben, drei Sektionen und einer Retrospektive um die Gunst des Publikums. Was Rang und Namen im Berliner Kino hat, ist mit dabei – oder es wurde direkt vor Ort in der Region gedreht. Das sind die Spielregeln.
Zu sehen sind in diesem Jahr Jenny Schily, Anne Ratte-Polle, Haley Louise Jones, Thelma Buabeng, Claudia Michelsen, Seyneb Saleh, Odine Johne, Ursula Werner, Jule Böwe, Gesa Flake, Trystan Pütter, Sebastian Urzendowsky, Manfred Zapatka, Bernhard Schütz, Mehmet Sözer, Hermann Beyer, Andreas Döhler, Kostja Ullmann, um nur einige zu nennen.
Das Festival „achtung berlin“ zeigt mitreißendes junges Kino und gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den umschwärmten Kulturevents der Hauptstadt. Es lockt Filmfans und Insider aus der Branche an. Der große Auftakt steigt am Mittwoch (2. April) im Kino Colosseum in Prenzlauer Berg. Kerstin Poltes Drama „Blindgänger“ eröffnet die Festivalwoche.
Und es wird exklusiv: Alle Filme im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb feiern hier ihre Welt-, Deutschland- oder Berlin-Premieren – noch bevor sie offiziell in die Kinos kommen.
Das „achtung berlin“-Filmfestival trifft den Nerv der Zeit
Doch das Festival bietet weit mehr als nur Filmgenuss. Ein Rahmenprogramm mit Workshops, Pitches, Panels und Gesprächen mit den kreativen Köpfen hinter den Filmen sorgt für Inspiration und Austausch. Wer nach all den cineastischen Highlights noch Energie hat, sollte sich den 5. April vormerken: Ab 23 Uhr steigt im Privatclub Berlin die offizielle Festivalparty. Frieda L. und babymulle legen auf, der Eintritt kostet 5 Euro auf Spendenbasis.

Die diesjährige Filmauswahl trifft natürlich den Nerv der Zeit. Mal tiefgründig, mal überraschend, aber immer mitreißend, so das Versprechen. Die Festival-Chefin Regina Kräh sagte am Eröffnungsabend zum Berliner KURIER: „Wir haben einen ganz tollen Jahrgang mit qualitativ hochwertigen Filmen. Der Eröffnungsfilm erinnert an den Krieg, aber es geht auch um den Übergang hin zu einer freien Gesellschaft. Wir haben auch eine Retro zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. Natürlich wollen wir allen Filmen gerecht werden, sagen aber immer: Gucken Sie sich auch die Kurzfilme an.“
Der mutigste Beitrag ist sicher der Wettbewerbs-Spielfim „Ninja Motherf*cking Destruction“ von Lotta Schwerk. Über acht Jahre gedreht, begleitet das Werk „die junge Leonie und erkundet das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen (queeren) Frauen“.
Mutige Debüts beim „achtung berlin“-Filmfestival
Die Premieren finden übrigens in mehreren Kinos statt: neben dem Colosseum unter anderem im Babylon, fsk Kino am Oranienplatz, City Kino Wedding, ACUDkino, Lichtblick-Kino, Wolf Kino, Il Kino und Klick Kino. Neu mit dabei ist das BALI Kino im Südwesten Berlins.
Mit seiner klaren Ausrichtung auf das Filmschaffen der Hauptstadtregion hat sich „achtung berlin“ inzwischen einen festen Platz in der deutschen Festivallandschaft gesichert. Jedes Jahr im April wird es zur Plattform für große Kinoproduktionen, mutige Debüts, Abschlussarbeiten und kleine, aber feine Fernsehspiele.
Veranstaltet von achtung berlin e.V. und unterstützt von Medienboard Berlin-Brandenburg sowie dem Kulturbeirat Charlottenburg-Wilmersdorf, verspricht das Festival auch 2025 jede Menge cineastische Überraschungen. Also, Berlin, mach dich mal locker und bereit!
Tickets und alle weiteren Infos gibt es hier. ■