Schüchtern steht sie im Halbdunkel da, so als sei sie gar nicht beteiligt. Dabei ist Vicky Krieps die neue Präsidentin der Deutschen Filmakademie! Und die hatte zum Abend der Nominierten für den Deutschen Filmpreis ins Museum Fotografiska nach Berlin-Mitte geladen.
Krieps übt ihr neues Amt an der Seite von Regisseur Florian Gallenberger aus und wurde am Nominiertenabend offiziell vorgestellt. Dem Berliner KURIER sagte die 41-jährige Schauspielerin: „Ich möchte in zwei Jahren doppelt so viel wissen, wie ich heute weiß.“ Dabei weiß Vicky Krieps längst alles über ihre Branche. Wohl auch darum hatte Florian Gallenberger sie als Nachfolgerin von Alexandra Maria Lara vorgeschlagen.
Die Wahl-Berlinerin Krieps wurde in Luxemburg geboren und steht schon seit fast 20 Jahren vor der Kamera. Ihr sicherlich größter Erfolg bisher: 2017 spielte die Schauspielerin an der Seite von Hollywood-Star Daniel Day-Lewis die weibliche Hauptrolle in Paul Thomas Andersons Oscar-nominiertem Film „Der seidene Faden“ – und verzückte nicht nur Day-Lewis, sondern auch die Zuschauer mit dem vielleicht süßesten Lächeln der Welt.
Krieps ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und gehörte auch schon zur Jury des Filmfestivals von Cannes. Für Regisseurin Margarethe von Trotta stand Krieps als Schriftstellerin Ingeborg Bachmann vor der Kamera („Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“). Das Werk hatte im Februar 2023 auf der Berlinale Premiere.

Beim Nominiertenabend im Museum Fotografiska wurde klar, wie groß ihr Respekt vor dem neuen Amt als Akademie-Präsidentin ist. „Es ist ein Commitment, eine Verpflichtung“, sagte Krieps dem KURIER. Für Visionen habe sie darum noch keine Zeit gehabt, aber das wird sicher schnell kommen.
Vicky Krieps hat vor ihrer neuen Rolle beim Deutschen Filmpreis Respekt
Co-Präsident Florian Gallenberger äußerte sich übrigens kurz zu der Frage, warum beim Deutschen Filmpreis jetzt das Preisgeld abgeschafft wurde. Manche hätten das Preisgeld gut gefunden, vor allem Produzenten, andere wiederum fanden, es habe immer ein Geschmäckle gehabt: „Da sieht dann immer schnell so aus, als würden wir uns selbst beschenken.“ Was sicher richtig ist, denn oft gehen die Preise ja auch an die Mitglieder der Filmakademie.

Die beiden Präsidenten, der Vorstand, die Produzentin Claudia Loewe und die Geschäftsführerin Anne Leppin hatten zahlreiche Nominierte um sich geschart: darunter auch Mala Emde und Alexander Scheer (nominiert für „Köln 75“), Godehard Giese („Sad Jokes“), Leonie Benesch („September 5“), Anne Ratte-Polle („Bad Director“), Andreas Dresen („In Liebe, eure Hilde“), Emma Nova („Vena“), dazu den Schauspieler Christian Friedel, der die Verleihung des Deutschen Filmpreises am 9. Mai in Berlin moderieren wird. ■