Von wegen Sommer

Irres Wetter: Tief aus Polen flutet Berlin – Temperatursturz!

Während im Westen gegrillt wird, zuckt im Osten der Blitz. Berlin und Brandenburg müssen sich auf Starkregen und Gewitter einstellen.

Author - Berliner KURIER
Teilen
Schöner Sommer: In den kommenden Tagen und am Wochenende droht in Berlin und Brandenburg starker Niederschlag.
Schöner Sommer: In den kommenden Tagen und am Wochenende droht in Berlin und Brandenburg starker Niederschlag.Sabine Gudath/imago

Der Sommer kehrt zurück – aber nicht nach Berlin! Während sich München, Köln und Frankfurt schon die Sonnencreme ins Gesicht schmieren, packen Berliner und Brandenburger lieber den Schirm ein. Tiefdruck aus Polen macht der Region einen dicken Strich durch die Sommerrechnung.

Was für ein Wetter-Schlag ins Gesicht für alle Hauptstädter! Während halb Deutschland in der Sonne brutzelt, bleibt Berlin im Wechselbad. Regen, Gewitter, Windböen: Der Sommer, der keiner ist, hält die Hauptstadt weiter im Klammergriff. Und Besserung? Vorerst nicht in Sicht!

Wetterdienst warnt vor Starkregen und Gewitter in Berlin

Die aktuellen Zahlen vom Deutschen Wetterdienst sprechen Klartext: 22 bis 24 Grad am Donnerstag, dazu lokale Unwetter in Ostbrandenburg. In der Nacht rutscht das Thermometer auf 10 Grad. Am Freitag sieht's kaum besser aus: 23 bis 25 Grad, am Abend erneut Schauer. Und am Samstag? Bewölkt, mit einzelnen Gewittern. Sommer geht anders.

In Berlin soll das Wetter in den kommenden Tagen wieder durchdrehen, gewarnt wird vor Gewitter und heftigen Regenschauern.
In Berlin soll das Wetter in den kommenden Tagen wieder durchdrehen, gewarnt wird vor Gewitter und heftigen Regenschauern.Jens Kalaene/dpa

Der Grund für das miese Wetter in Berlin und Brandenburg liegt in einem Tiefdruckgebiet über Polen. Dieses Tief schaufelt feuchte Luft in den Osten Deutschlands – und macht aus der Hauptstadt ein Regenloch. Statt Sonne gibt’s Schauer, statt Picknick am Landwehrkanal eher Pfützenwandern in Prenzlauer Berg. Und: Die Regenzelle bleibt hartnäckig. Besonders am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag drohen in der Osthälfte Brandenburgs Starkregen und kurze Gewitter.

Juli bisher sehr warm – außer in Berlin

Die Folgen sind deutlich zu spüren: Die Freibäder bleiben leer, die Eisdielen kämpfen mit Flaute – während im Westen bei über 30 Grad gegrillt und gefeiert wird. Ein Sommer, wie geteilt.

Besonders bitter: Der Juli 2025 ist laut Meteorologen auf dem besten Weg, in die Top 5 der wärmsten Julimonate seit 1881 einzugehen. Nur eben nicht in Berlin. Hier bleibt der Sommer ein Stück weit Wunschdenken.

Unwetter sorgten zuletzt für heftige Schäden in Berlin. Und die Gefahr ist noch lange nicht gebannt.
Unwetter sorgten zuletzt für heftige Schäden in Berlin. Und die Gefahr ist noch lange nicht gebannt.Michael Kappeler/dpa

Auch Brandenburg bekommt die volle Breitseite ab. Besonders der Osten des Landes – von Frankfurt (Oder) über Eisenhüttenstadt bis nach Guben – liegt direkt in der Schneise der feuchten Luftmassen. Hier können innerhalb kurzer Zeit bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen. Straßen, die am Vortag noch staubtrocken waren, verwandeln sich in kleine Seenlandschaften. Badeseen wie der Helenesee oder der Schwielochsee werden zwar nicht überflutet, bleiben aber trotzdem leer – der Sommerausflug fällt für viele ins Wasser.

Berlin muss weiter auf den Sommer warten

Die Hoffnung? Eine leichte Wetterberuhigung zur Wochenmitte. Einzelne Hochdruckphasen könnten ab Dienstag für längere Sonnenfenster sorgen – zumindest kurzzeitig. Aber das Tief aus Polen bleibt weiterhin wetterwirksam. Solange es dort regnet, wird auch der Osten Deutschlands immer wieder nass.

Der Frust wächst: Während im Westen gegrillt, gebadet und gefeiert wird, bleibt Berlin in der Sommerwarteschleife hängen. Und mit jedem weiteren Regentag wird klarer: 2025 ist in Berlin kein Sommer zum Verlieben – sondern einer zum Durchhalten.