Ein falscher Beitrag, eine zerstörte Karriere – und jetzt eine gigantische Entschädigung. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) soll dem früheren Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar (Berlin-Pankow) nach einem Rufmord-Skandal 900.000 Euro zahlen. Doch das wirklich Empörende: Die Summe wird wohl aus dem Topf unserer Rundfunkbeiträge beglichen. Heißt: Millionen Beitragszahler zahlen am Ende für das Versagen der RBB-Chefetage.
Am 31. Dezember 2024 schoss der RBB übers Ziel hinaus – und das brutal: In einem Fernsehbeitrag wurde dem damaligen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar sexuelles Fehlverhalten unterstellt. Die Vorwürfe waren falsch, wie sich später herausstellte. Doch da war der Schaden längst angerichtet: Gelbhaar verlor sein Mandat, seinen Ruf – und seine berufliche Zukunft.
Rundfunkbeitragszahler zahlt für RBB-Versagen
Der Politiker klagte. Forderte 1,7 Millionen Euro Schadenersatz vom RBB. Jetzt kam es zur außergerichtlichen Einigung. Der Sender schweigt – doch laut Berliner Zeitung liegt die Entschädigung bei satten 900.000 Euro. Davon sollen 500.000 Euro Schmerzensgeld und 400.000 Euro Verdienstausfälle sein. Kein Urteil, keine öffentliche Aufarbeitung – aber ein hoher Preis, den jetzt andere zahlen.

Denn wer finanziert diese Riesensumme? Der RBB gibt keine klare Antwort. Die Versicherung? Nur teilweise, heißt es. Der Rest? Kommt aus dem normalen Haushalt. Und der wird aus den monatlich gezahlten Rundfunkbeiträgen gedeckt. Heißt im Klartext: Die Bürger zahlen für journalistisches Versagen. Für Fehler, die nie hätten passieren dürfen.
RBB zieht keine Konsequenzen aus Gelbhaar-Skandal
Noch schlimmer: Die Verantwortlichen für den Skandal sind weiter im Amt. Die Redaktion, die den Beitrag veröffentlichte? Immer noch aktiv. Der frühere Chefredakteur David Biesinger? Heute Chef der Hauptabteilung Programmressourcen. Konsequenzen? Fehlanzeige!
RBB-Vize-Intendantin Nicole Küchler-Stahn verweigerte dem Rundfunkrat am Mittwoch sogar die Auskunft über die genaue Summe. Mit der Begründung, sie sei „nicht auskunftsberechtigt“. Transparenz sieht anders aus.
Auch Ex-Intendantin Schlesinger fodert vom RBB Geld
Der Fall Gelbhaar ist nicht der einzige RBB-Aufreger in dieser Woche. Ex-Intendantin Patricia Schlesinger fordert vor Gericht weiter 18.400 Euro monatliches Ruhegehalt – trotz eingestellter Ermittlungen, aber Millionenverlusten unter ihrer Führung. Der RBB klagt zurück – Ausgang ungewiss.




