Hochwasser-Alarm

Jörg Kachelmann warnt vor „katastrophalen Regenmengen“

2021 hatte er als einziger eindringlich vor der Katastrophe im Ahrtal gewarnt. Jetzt schlägt er wieder Alarm. Hier Kachelmanns drastische Botschaft.  

Author - Michael Heun
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Jörg Kachelmann warnt eindringlich vor Hochwasser.
Jörg Kachelmann warnt eindringlich vor Hochwasser.Star-Media/Imago

Der Herbst stürmt im Eiltempo über Deutschland und bringt extrem ungemütliche Aussichten mit sich: Kaum sind die sommerlichen Temperaturen verflogen, drohen jetzt heftige Regenfälle. Wetter-Experte Jörg Kachelmann (66) schlägt Alarm! Der erfahrene Meteorologe, der schon 2021 als einziger eindringlich vor der Katastrophe im Ahrtal warnte, malt düstere Wetter-Szenarien für das kommende Wochenende.

Im Gespräch mit dem „Spiegel“ warnt Kachelmann eindringlich vor „katastrophalen Regenmengen“, die vor allem Österreich, Polen und Tschechien betreffen sollen. Doch auch in Deutschland ist die Gefahr groß! Besonders der Südosten Bayerns muss sich auf extreme Niederschläge und mögliche Überflutungen vorbereiten. Kachelmanns drastische Botschaft: „Bereiten Sie sich auf Hochwasser vor!“

Flüsse werden zur Bedrohung

Die Sorge um Hochwasser ist nicht unbegründet, denn Kachelmann stellt klar: „Wenn Sie an Flüssen wohnen, deren Oberlauf östlich oder südöstlich von Deutschland liegt (Elbe, Oder, Neiße), rechnen Sie mit Hochwasser – es muss bei Ihnen nicht regnen, damit es anstrengend wird.“ Besonders gefährlich sei die Lage, weil der Regen in den Nachbarländern Deutschland erreichen und die Flüsse anschwellen lassen werde. Ein Wetterphänomen, das schnell dramatische Folgen haben könnte.

In Dresden herrscht bereits große Anspannung. Dort versucht man, die einsturzgefährdete Carolabrücke, die in die Elbe abgesackt ist, so schnell wie möglich abzureißen, bevor der Wasserstand steigt. „Die Arbeiten laufen auf Hochtouren“, heißt es aus Dresden. Denn jede Verzögerung könnte die Lage noch weiter verschärfen.

Warnstufe Rot in Tschechien und Polen

In Tschechien und Polen ist die Lage bereits ernst. Die Bevölkerung wurde mit der „höchsten verfügbaren Warnstufe“ auf die bevorstehenden Regenmassen vorbereitet, wie Kachelmann berichtet. Er zeigt sich jedoch enttäuscht über die zögerlichen Reaktionen in Österreich: „Ich sage Menschen in Österreich, dass ich mir nicht erklären kann, warum die das so machen.“ Für ihn sei unverständlich, warum dort die Warnungen nicht intensiver ausgegeben werden.

Die Wettermodelle von „Kachelmannwetter.de“ zeigen erschreckende Zahlen: Bis Dienstagabend sollen in vielen betroffenen Regionen mehr als 200 Millimeter Regen fallen – das entspricht 200 Litern Wasser pro Quadratmeter! Besonders hart trifft es die Region Opole im Südwesten Polens, wo die Mengen sogar noch höher ausfallen könnten.

Jörg Kachelmann hatte 2021 auch vor dem Hochwasser im Ahrtal gewarnt.
Jörg Kachelmann hatte 2021 auch vor dem Hochwasser im Ahrtal gewarnt.Boris Roessler/dpa

Bayern im Visier der Wetterfront

Für Deutschland ist vor allem das Berchtesgadener Land im Fokus. Hier könnte der Dauerregen ebenfalls zu Hochwasser führen. Die Prognosen sind alarmierend, und die Menschen in den gefährdeten Gebieten sollten sich jetzt auf mögliche Evakuierungen und Überflutungen vorbereiten. „Es wird eine harte Zeit, und die Lage könnte sich rasch verschärfen“, so die Experten.

Kachelmann rät zur Vorsicht, besonders in den Regionen entlang von Elbe, Oder und Neiße. „Seien Sie wachsam! Es droht Hochwasser, auch wenn in Ihrer Region vielleicht nicht so viel Regen fällt“, warnt er eindringlich. Die Menschen sollten ihre Häuser sichern und sich über die aktuellen Pegelstände auf dem Laufenden halten.

Ein Wochenende voller Ungewissheit

Während Deutschland sich auf ein stürmisches und verregnetes Wochenende einstellt, bleibt die Hoffnung, dass die Regenmengen nicht zu verheerenden Überflutungen führen. Doch die Warnungen von Kachelmann sind eindeutig: „Wir dürfen diese Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

Mit seiner klaren Ansage und dem Verweis auf die dramatischen Folgen bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 unterstreicht Kachelmann, wie ernst die Lage ist. Damals wurden Warnungen zu spät oder gar nicht beachtet – ein Fehler, der sich nicht wiederholen darf! ■