Bei Abrissarbeiten

Hier stürzt ein weiterer Teil der Carolabrücke ein!

Der Zeitdruck für die Abrissarbeiten ist groß. Dresden erwartet am Sonntag ein Hochwasser. Dann könnten die Trümmer fatale Folgen haben. 

Author - Michael Heun
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Bei den Abrissarbeiten ist ein weiterer Teil der Carolabrücke in Dresden eingebrochen.
Bei den Abrissarbeiten ist ein weiterer Teil der Carolabrücke in Dresden eingebrochen.SPM Gruppe/dpa

Bei Abrissarbeiten ist ein weiterer Teil der Carolabrücke in Dresden eingestürzt. Betroffen ist der Abschnitt mit den Straßenbahngleisen, der bereits in der Nacht zum Mittwoch teilweise in die Elbe gefallen war, wie ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen bestätigte. Der benachbarte Brückenzug, der für den Autoverkehr genutzt wird, steht weiterhin, jedoch bleibt die gesamte Konstruktion als hochgradig einsturzgefährdet eingestuft.

Lasermessungen hatten gezeigt, dass Überreste des Bauwerks weiter absinken

Noch am Donnerstagmittag hatte die Stadt angekündigt, dass der beschädigte Abschnitt der Brücke vollständig abgerissen werden soll. Feuerwehrsprecher Michael Klahre erklärte, dass Vorbereitungen für den kontrollierten Rückbau bereits im Gange seien. Der Brückenzug C, von dem am Mittwoch rund 100 Meter in den Fluss gestürzt waren, sei nicht mehr zu retten. Lasermessungen hätten gezeigt, dass die Überreste des Bauwerks weiter absinken, was den Handlungsdruck erhöhe.

Mit Baggern werden weitere Teile der eingestürzten Carolabrücke abgerissen.
Mit Baggern werden weitere Teile der eingestürzten Carolabrücke abgerissen.Robert Michael/dpa

Zeitdruck wächst, da Sonntag Hochwasser erwartet wird

Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt, da für Sonntag ein Hochwasser in der Elbe vorhergesagt wird, das die Situation weiter verschärfen könnte. Grund dafür sind die bevorstehenden starken Regenfälle in Tschechien, wo bis zu 200 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 72 Stunden erwartet werden. In den höheren Lagen könnten es sogar bis zu 350 Liter werden. Auch Ostsachsen ist von anhaltendem Regen betroffen, sodass neben der Elbe auch die Lausitzer Neiße und die Spree Hochwasserwarnungen erhalten haben.

Die Carolabrücke, die insgesamt rund 400 Meter lang ist, besteht aus drei separaten Brückenzügen, die durch Querstreben miteinander verbunden sind. Der Einsturz des Brückenzuges C, der in der Nacht zu Mittwoch einen großen Teil des Bauwerks zerstörte, hat die Lage in Dresden weiterhin kritisch gemacht. ■