Der Preis des Sozialtickets in Berlin soll erneut steigen – und zwar kräftig. Noch zahlen Bedürftige 19 Euro im Monat. Ab 1. Januar 2026 verlangt der Senat satte 27,50 Euro. Das kündigte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) an. Die Begründung: Die Haushaltslage lasse „nichts anderes zu“. Kiziltepe: Sie wolle das Ticket „unbedingt erhalten – das sei nur mit einer Preiserhöhung möglich.“
Preis für das Sozialticket wird in Berlin ab Januar angehoben
Kritik hagelt es sofort von Linken und Grünen. „Es ist ein sozialpolitischer Skandal, dass ausgerechnet die Menschen in Berlin, die einen Anspruch auf ein Sozialticket haben, nun unter einem schwarz-roten Senat einen dreimal so teuren Preis zahlen müssen. Diese Preiserhöhung ist weder christlich noch sozial“, schimpften Katina Schubert (Soziales) und Kristian Ronneburg (Mobilität) von den Linken. Ihr Vorwurf: Der Senat befeuere soziale Spaltung. Besonders hart treffe es jene, die schon jetzt unter steigenden Mieten, Inflation und Jobunsicherheit litten. In anderen Städten wie Hamburg gebe es längst günstigere Sozialtarife.

Auch die Grünen gehen gegen die Preiserhöhung auf die Barrikaden
Auch die Grünen gehen auf die Barrikaden. „Diese Verteuerung trifft Menschen, die ohnehin jeden Cent umdrehen müssen. CDU und SPD verschärfen soziale Ungleichheit, statt sie abzubauen. Ein Sozialticket, das fast ein Drittel teurer wird, bedeutet für viele: weniger Mobilität, weniger Chancen, weniger Teilhabe“, erklärte Fraktionschef Werner Graf.
Noch schärfer formulierte es Grünen-Politikerin Oda Hassepaß: „CDU und SPD machen Politik gegen die Schwächsten. Mobilität ist ein Grundrecht, kein Luxus. Ein Sozialticket muss bezahlbar sein und bundesweit gelten – dafür kämpfen wir Grüne seit Jahren. Diese Preiserhöhung ist kurzsichtig, unsozial und verantwortungslos: Der Finanzsenator spart kaum etwas, doch die Gesellschaft zahlt einen hohen Preis.“