Mit einem kleinen Trick ohne Ticket Bus fahren? In Berlin ist das möglich. Und das sogar ganz legal. Der Berliner KURIER berichtete darüber und sorgte damit für eine ziemliche Überraschung bei den Lesern. Die diskutieren im Web heftig über den genialen Schummel-Trick. Für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist das Ganze offenbar nicht weiter schlimm. Die meisten Fahrgäste, so hieß es, hätten sowieso ein Fahrticket in der Tasche.
„Schwarzfahren“ mit Erlaubnis vom Amt. Die KURIER-Geschichte über das Ticket-lose Busfahren wird im Netz leidenschaftlich diskutiert. Der Hintergrund: Ab dem 1. September heißt es in Berliner Bussen „Adieu, Bargeld“! Wer bis dahin sein Ticket mit Münzen und Scheinen gelöst hat, muss sich umstellen – auf Karte oder Smartphone. Doch es gibt eben diesen kleinen, fast geheimen Trick. Mit dem kann man trotzdem ohne Fahrschein in den Bus steigen. Und sogar mitfahren.
Im Amtsblatt heißt es dazu: „Fahrgäste, die die ausschließliche Absicht haben, einen Fahrausweis gegen Bargeld zu erwerben und im Umkreis von 400 Metern um Ihre Starthaltestelle keine Verkaufsstelle vorfinden konnten, dürfen im Tarifbereich B und C ganztags, im Tarifbereich A werktags zwischen 18 Uhr und 7 Uhr sowie sonn- und feiertags die Fahrt mit dem Bus zunächst antreten.“
KURIER-Geschichte über das Ticket-lose Busfahren wird im Netz diskutiert
Der Busfahrer muss natürlich informiert werden, und man sollte möglichst zeitnah irgendwann ein Ticket am Automaten nachlösen. Der Trick, der angeblich schon seit Längerem gilt, sorgte auch auf der KURIER-Facebook-Seite für muntere Beiträge. Am meisten regen sich die User allerdings nicht über den Trick, sondern über die Tatsache, dass die BVG den Bargeldverkehr in ihren Bussen ab September einstellt.
Claudia Lede schreibt: „Super und was machen Leute wie arme Rentner, die kein Handy besitzen, typisch nur nicht weiter denken, einfach unmöglich.“

„Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel, wie kann es sein, dass ein staatliches Unternehmen einfach bestimmen kann, keins mehr anzunehmen?!“, fragt sich Bärbel Kuniger. Und bekommt zur Antwort: „Andre Länder haben das auch nicht, nur Deutschland tut sich so schwer damit leider“ (Doreen Engel Schmidt).
Schummel-Trick bei Tickets: Es wird im Bus eh kaum kontrolliert
KURIER-Leser Sven Röder meint zum Schummel-Trick: „Da es eh kaum bis gar keine Kontrolle gab im Bus, ist es eh egal und da braucht man sich auch nicht wundern, dass kaum bis gar nicht Tickets verkauft werden, aber dann schreiben: die BVG hat kein Geld.“
Andere, wie Sabine Donath, finden es richtig lustig, dass sie keine Ticketverkaufsstellen in ihrer Nähe haben und damit auch kein Ticket für den Bus erworben können.
Wie auch immer, das Thema beschäftigt die Menschen in Berlin und man darf gespannt sein, wann die BVG dann doch die Notbremse zieht. Denn eins ist ja wohl auch klar: Es kann nicht sein, einige in Berlin für ihre Fahrt bei den Verkehrsbetrieben blechen müssen, andere aber nicht. Und das auch noch ganz offiziell. ■