Es sind mal wieder bewegte Zeiten für die Anwohner der Torstraße und alle die, die dort in Berlin-Mitte öfter bis täglich durchfahren müssen. Dass das aktuelle Verkehrskonzept nicht zukunftstauglich ist, eint alle. Es ist aber auch der einzige gemeinsame Nenner. Das Wie der geplanten Veränderungen spaltet gewaltig.
Mit einem Bürgergespräch eröffnet das Bezirksamt Mitte am 29. Oktober 2025 die neue Runde um die Sanierung der Torstraße. In der Begegnungsstätte Mehr Mitte in der Torstraße 190 soll ab 17 Uhr über die Planungen mit den Stadträten Ephraim Gothe (SPD) und Christopher Schriner (Grüne) geredet werden können. „Die Bürger verdienen eine umfassende Information auch über die Probleme des Vorhabens“, sagt Schriner der Berliner Zeitung.
Weniger oder mehr Verkehr? Das ist die Frage der Torstraße
Mit der Veranstaltung am 29. Oktober kommt das Bezirksamt Mitte der offiziellen Veranstaltung für die Pläne aus dem Hause der Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) zuvor. Für den 19. November, 18 Uhr, hat die Senatsverkehrsverwaltung in die Abteilung Tiefbau in der Brunnenstraße 111 geladen. Zwei Veranstaltungen zum gleichen Thema – das riecht nach Streit.

Und in der Tat, der ist programmiert. Es geht um die Anzahl der Fahrstreifen für Autos, Radwege, Fußwege und Parkplätze. Während der Bezirk auf weniger Verkehr und mehr Ruhe im Wohngebiet setzt, spielt für den Senat die Erhaltung der stark befahrenen Ost-West-Verbindung in Mitte die Hauptrolle. Von „alle Parkplätze weg“ über „Radwege auf beiden oder nur einer Seite“ und „schmaleren Bürgersteigen“ reicht die Palette der Streitpunkte.
Dass bei den vielfältigen Wünschen für den Umbau Kompromisse gefunden werden müssen, ist klar. Allerdings deuten die beiden Bürgergespräche darauf hin, dass die Positionen aktuell wieder weiter auseinander liegen und sich an der geplanten Fällung von 29 Bäumen entzünden.