5000 Radfahrer verletzt

Heftige Verkehrsunfallzahlen: In DIESEM Bezirk kracht es am häufigsten

Im Berliner Straßenverkehr muss man wirklich gut auf sich aufpassen! Das zeigen jetzt auch die neuesten Zahlen zu Unfällen in der Hauptstadt.

Author - Sharone Treskow
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In Berlin gibt es täglich Verkehrsunfälle – besonders viele in den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf.
In Berlin gibt es täglich Verkehrsunfälle – besonders viele in den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf.T.Seeliger /Imago

In der Hauptstadt kommt es jeden Tag zu teilweise verheerenden Unfällen im Straßenverkehr. Aber wie viele sind es eigentlich genau? Der Berliner Senat hat nach einer Anfrage der Abgeordneten Niklas Schrader, Kristian Ronneburg und Niklas Schenker (Linke) jetzt die Anzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle für 2022 und 2023 (Stand 31. August) herausgegeben. Hier kann man sehen, in welchen Bezirken zuletzt die meisten Unfälle passiert sind, wie viele Radfahrer beispielsweise verletzt wurden und mehr.

Die meisten Verkehrsunfälle in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf

Es sind krasse Zahlen: 130.161-mal hat es vergangenes Jahr im Berliner Verkehr gekracht! Und schon 87.739-mal in diesem Jahr (bis einschließlich August). Von Bezirk zu Bezirk gibt es teilweise sehr große Unterschiede, was die Unfallquote angeht. An der Spitze steht Berlin-Mitte mit insgesamt 16.942 Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr. Im laufenden Jahr 2023 waren es bisher 11.183. Dicht danach folgt Charlottenburg-Wilmersdorf: Hier hat es 2022 16.173 Verkehrsunfälle gegeben! 11.051 waren es in diesem Jahr bisher. Darauf folgt mit ein bisschen Abstand Tempelhof-Schöneberg mit 14.051 Unfällen im Jahr 2022 (9411 bisher in 2023).

An vierter Stelle steht Neukölln mit 11.493 Unfällen in 2022 und 8056 Stück im bisherigen Jahr. Dicht gefolgt vom Bezirk Pankow, wo es vergangenes Jahr 11.083-mal gerummst hat (7243 Unfälle bisher in 2023). Am ruhigsten ging es auf den Straßen von Marzahn-Hellersdorf zu: Hier gab es 2022 „nur“ 6685 Unfälle und in diesem Jahr bisher 4459. Die restlichen Bezirke liegen im Mittelfeld.

So viele Unfälle gab es mit Radfahrern

Die Anfrage an den Senat beleuchtet vor allem, wie viele Radfahrer im Berliner Verkehr verunfallt sind. Darunter auch, mit wem sie genau zusammengestoßen sind. Die häufigsten Unfälle hatten Radfahrer in Berlin wenig überraschend mit Autos: 4709 waren es 2022 (3040 in 2023). Aber auch bei Radlern untereinander hat es vergangenes Jahr 802-mal gekracht (508 in 2023). Mit Fußgängern sind Radfahrer letztes Jahr 413-mal zusammengeprallt (294 in 2023). Besonders verheerend sind natürlich Unfälle zwischen Fahrrad und Lkw – davon gab es 2022 353 Stück (224 in 2023).

Auch mit den umstrittenen E-Scootern in Berlin, deren Flotte kommendes Jahr verkleinert wird, hatten Radfahrer Zusammenstöße: 116 Unfälle gab es 2022 (77 in 2023).

Letztes Jahr über 5000 Radfahrer verletzt

Heftig sind auch die Zahlen von Radfahrern, die bei Unfällen leicht, schwer oder sogar tödlich verletzt worden sind: 5170 waren es allein im Jahr 2022! Auch 2023 gab es bis einschließlich August schon 3308 verletzte Radfahrer. Das sind deutlich mehr Verletzte als beispielsweise bei den Fußgängern: hier waren es letztes Jahr 1849 (1250 in 2023).

Doch wie kommt es, dass so viele Radfahrer verletzt werden? Der Senat zählt die häufigsten Ursachen aus den polizeilichen Daten auf: Oft wurden beim Abbiegen Fehler gemacht und die Radler beispielsweise übersehen. Viele Autofahrer würden auch beim Ein- oder Aussteigen nicht auf den Verkehr achten und einfach ihre Tür aufreißen – und so leider Radfahrer erwischen. Fehler gemacht wurden auch beim Wenden, Rückwärtsfahren oder Überholen. Häufig werde auch nicht auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu Radfahrern im Verkehr geachtet.

Doch auch die Radfahrer selbst haben natürlich einen Teil der Unfälle verursacht! Beispielsweise durch ungenügenden Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen oder die „verkehrswidrige Benutzung“ der Fahrbahn oder anderer Straßenteile. Viele beachten auch die für Radfahrer geltenden Vorfahrtsregeln nicht. Ebenfalls nicht zu verachten: Es gibt immer wieder Menschen, die sich unter Alkoholeinfluss auf den Drahtesel schwingen und so für Unfälle sorgen. ■