Schluss mit Münzen und Scheinen: Ab September 2024 gibt's in Berliner Bussen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) keine Fahrscheine mehr gegen Bargeld. Nur noch kontaktlos zahlen ist dann drin – per EC-Karte oder Handy.
Nach jahrelangem Hin und Her setzt das Land Berlin gemeinsam mit der BVG ein endgültiges Zeichen: Kein Kleingeld mehr im Bus. Das Kundenverhalten habe sich geändert, sagt die BVG, und 99 Prozent der Fahrgäste haben schon ein Ticket. Die Berliner Zeitung schreibt, dass der Senat seinen Widerstand aufgebe und die Abschaffung der Barzahlung akzeptiert habe.
„Wir haben zugestimmt“, sagte Petra Nelken, Sprecherin von Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU), in der Berliner Zeitung. Nur noch wenige zahlten bar im Bus, so Nelken. Der Aufwand für die paar Euro sei einfach zu hoch, Ersatzteile für alte Geldzählmaschinen kaum noch zu bekommen.
Auch BVG-Busfahrer atmen auf: Bald kein lästiges Zählen von Münzen und Scheinen mehr. Die alten Zählmaschinen sind Schrott, Ersatzteile Fehlanzeige. Die Werkstätten sollen sich jetzt nicht länger mit dieser veralteten Technik rumschlagen. Ab September wird also nur noch bargeldlos gezahlt – eine große Erleichterung für das Fahrpersonal. Die BVG hofft, dass das auch den Mitarbeitermangel entschärft.
Bargeld in Bussen ist unwirtschaftlich
Vier Jahre Diskussion sind damit endlich beendet. Der Berliner Senat und der Fahrgastverband IGEB setzten lange auf Bargeld. Wer ohne Bankkonto oder Handy reist, soll nicht benachteiligt werden, forderte auch der Linke-Politiker Kristian Ronneburg.

Juristisch ist die BVG dennoch sicher: Barverkauf ist nicht Pflicht, wenn Alternativen bestehen. Und die gibt es eben: EC- und Kreditkarten, Mobilzahlung, und die BVG-Guthabenkarte. Diese Karte gibt's in BVG-Kundenzentren und bei Lotto Berlin, aufladbar bis 150 Euro, übertragbar und sperrbar. Wer darauf verzichtet, kann weiterhin an Automaten und Verkaufsstellen mit Bargeld zahlen.
Um Streit zu vermeiden, werden BVG-Fahrer anfangs übrigens einige Guthabenkarten verteilen – pro Fahrer drei Stück, allerdings ohne Guthaben. Damit können die Fahrgäste ihre Fahrt antreten, ohne dafür gezahlt zu haben. Die klare Ansage heißt somit: Bloß keinen Ärger im Bus! ■