17. Februar bis 22. April

Schock am Berliner Hauptbahnhof: Sperrung! SO kommen Sie trotzdem ans Ziel

Ab Dienstag wird der Berliner Hauptbahnhof zur Geduldsprobe für Pendler und Bahn-Reisende. KURIER erklärt, welche Strecken besonders betroffen sind.

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Ein Regionalzug fährt am Berliner Hauptbahnhof ein. Doch in den kommenden Wochen gibt es hier aufgrund von Bauarbeiten etliche Sperrungen.
Ein Regionalzug fährt am Berliner Hauptbahnhof ein. Doch in den kommenden Wochen gibt es hier aufgrund von Bauarbeiten etliche Sperrungen.Christoph Soeder/dpa

Achtung, Berliner, dieser Bau-Hammer schmeißt Ihre Pläne um! Wer in den kommenden Wochen den Berliner Hauptbahnhof nutzen will, muss starke Nerven und einen guten Plan B haben. Die Deutsche Bahn startet umfangreiche Bauarbeiten im Nord-Süd-Tunnel, die den Zugverkehr massiv beeinflussen werden. Pendler und Reisende müssen sich auf Sperrungen, Umleitungen und Ausfälle einstellen. Wir erklären, was genau passiert und wie Sie trotzdem ans Ziel kommen.

Vom Dienstag, 17. Februar, bis 22. April wird der Tunnel unterm Tiergarten halbseitig gesperrt. An zwei Wochenenden, vom 21. bis 24. März sowie vom 18. bis 22. April, ist sogar das gesamte Untergeschoss des Hauptbahnhofs dicht. Kein Zug wird dort fahren – ein Albtraum für alle, die auf den Berliner Hauptbahnhof angewiesen sind.

Berliner Hauptbahnhof im Chaos: Diese Sperrungen kommen auf Pendler zu

Doch wozu das Ganze? Laut Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sorgen neue Weichen und Signale ab 2026 für mehr Züge und flexiblere Fahrpläne. Klingt gut, doch zuerst kommt der Baustellen-Frust. Besonders hart trifft es Reisende zum Flughafen BER: Der beliebte Flughafen-Express (FEX) startet während der Bauzeit in Lichtenberg, nicht am Hauptbahnhof. Einziger Lichtblick: Haltestellen am Ostkreuz und in Schöneweide bleiben bestehen.

Auch die Regionalbahnlinie RB14 aus Nauen und Falkensee wird ab Spandau nach Lichtenberg umgeleitet, mit Halten in Jungfernheide und Gesundbrunnen. Gute Nachricht: In Lichtenberg geht's nahtlos weiter mit dem FEX zum BER. Schlechte Nachricht: Der direkte Flughafen-Zug ab Gesundbrunnen fährt nur noch stündlich.

Der Berliner Hauptbahnhof wird in den kommenden Wochen zur Großbaustelle. Sperrungen bleiben da nicht aus.
Der Berliner Hauptbahnhof wird in den kommenden Wochen zur Großbaustelle. Sperrungen bleiben da nicht aus.Monika Skolimowska/dpa

Noch komplizierter wird es für Nutzer des RE5. Zwischen Gesundbrunnen, Hauptbahnhof und Südkreuz fährt dieser Regionalexpress nicht mehr. Tipp: Auf die S-Bahn umsteigen! RB8-Reisende aus Baruth und Elsterwerda müssen sich ebenfalls anpassen, denn ihre Züge enden bereits am Südkreuz.

Die RB23 zwischen Golm und Potsdam-Griebnitzsee fährt zwar weiterhin stündlich, doch zum Flughafen BER geht es nur alle zwei Stunden. Auch die Linien RE3, RB10 und RB21 sind betroffen: Ausfälle im Berufsverkehr und geänderte Fahrzeiten inklusive. Besonders ärgerlich für Pendler: Zwei RB21-Züge je Richtung fallen zwischen Jungfernheide und Gesundbrunnen aus.

Fernreisende können ein wenig aufatmen: Der ICE- und Eurocity-Verkehr bleibt weitgehend verschont. Aber es gibt Ausnahmen: Intercity-Züge nach Rostock, Warnemünde, Dresden und Chemnitz werden vom 18. Februar bis 15. April umgeleitet und halten am Ostkreuz statt am Hauptbahnhof. Und wenn der Tunnel komplett gesperrt ist, weichen Züge nach Hamburg und München auf andere Berliner Bahnhöfe aus.

Berliner Hauptbahnhof wird zur Geduldsprobe

Auch wer nach Köln oder Amsterdam will, sollte genau planen. Vom 8. bis 23. Februar fahren keine ICE-Sprinter zwischen Berlin, Köln und Bonn. Zudem fallen alle IC-Züge nach Amsterdam zwischen dem 10. und 16. Februar aus, ebenso am 23. Februar. Ersatzweise gibt es Busse zwischen Hannover und Hengelo.

Der Grund für das Chaos: 2006 musste der Hauptbahnhof schnell zur Fußball-WM fertig werden, einige Arbeiten blieben auf der Strecke. Nun holt die Bahn das nach: Sechs Weichen werden im Tunnel eingebaut, Fahrleitungen angepasst und Gleise erneuert. Zuerst ist der Süd-Tunnel bis 24. März dicht, dann folgt der Norden. Zwei der vier Bahnsteige im Untergeschoss sind jeweils außer Betrieb.

Der Berliner Hauptbahnhof wird in den kommenden Wochen also zur Geduldsprobe. Wer clever plant, nutzt die S-Bahn und Umleitungen, um stressfrei ans Ziel zu kommen.