Zurück in die Zukunft

Wie bitte? Warum der miese Start dem 1. FC Union richtig guttut!

Trotz vieler Parallelen zur Horror-Saison: Der KURIER erklärt, warum es bei den Köpenickern diesmal wieder besser läuft.

Author - Sebastian Schmitt
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Viel Gesprächsbedarf beim 1. FC Union vor dem Spiel in Mainz: Trainer Bo Svensson (45) mit Abwehrmann Robin Gosens (30). 
Viel Gesprächsbedarf beim 1. FC Union vor dem Spiel in Mainz: Trainer Bo Svensson (45) mit Abwehrmann Robin Gosens (30). Matthias Koch/imago

Der Pflichtspielauftakt und die eiserne Magerkost im DFB-Pokal beim Regionalligisten Greifswalder FC (1:0) bereitet vielen Unionern Sorge. Der KURIER hält dagegen und erklärt, warum der mäßige Start dem 1. FC Union vor dem Liga-Start in Mainz (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) richtig guttut!

Die Erinnerungen an die vergangene Spielzeit sind sofort präsent, als der 1. FC Union die gesamte Saison über knietief im Abstiegskampf steckte und im wahrsten Sinne des Wortes erst in der letzten Minute den Klassenerhalt schaffte. Dabei starteten die Eisernen als erstmaliger Champions-League-Teilnehmer locker und leicht in die Saison. Nichts, absolut gar nichts, sprach dafür, dass die Wahnsinnsreise des 1. FC Union unter Erfolgscoach Urs Fischer (58) so ein abruptes wie brutales Ende nehmen würde: 4:0 im Pokal in Walldorf, danach zwei 4:1-Siege an den ersten beiden Bundesligaspieltagen, und die Köpenicker grüßten Ende August vom ersten Tabellenplatz.

Dass zu diesem Zeitpunkt bereits vieles im Argen lag, wollten fast alle Union-Profis einfach nicht wahrhaben. Was folgte, ist bekannt: 12 Pleiten in Folge und ein beispielloser Absturz auf den letzten Tabellenplatz. Eine Negativserie, die dafür sorgte, dass ein völlig ausgelaugter Fischer sein Amt aufgab.

1. FC Union: Parallelen zur Horror-Saison

Genug davon. Mit Svensson will der 1. FC Union zurück in die Zukunft. Der Däne will eine neue Spielidee vermitteln, offensiver und attraktiver spielen lassen. Klingt nach einer ähnlichen Fallhöhe wie in der vergangenen Saison. Dazu kommt: Auch gewisse Parallelen liegen auf der Hand: Wieder schielen manche Spieler in der Tabelle nach oben. Wieder ist der Kader zum Saisonstart alles andere als fertig. Wieder fehlt vor allem ein echter Mittelstürmer. Und am Samstag trifft der 1. FC Union zum Bundesliga-Start wieder auf Mainz.

Trainer Bo Svensson (45) war mit dem Auftakt in Greifswald sehr unzufrieden und sprach die beim 1. FC Union klar und deutlich an. 
Trainer Bo Svensson (45) war mit dem Auftakt in Greifswald sehr unzufrieden und sprach die beim 1. FC Union klar und deutlich an. Contrast/imago

Doch anders als nach dem lockeren Auftakt in Walldorf hat die Fast-Blamage in Greifswald die eisernen Sinne geschärft. Kapitän Christopher Trimmel: „Wenn du solche Fehler machst, wird das in der Bundesliga knallhart bestraft.“ Die Alarmglocken funktionieren also in Köpenick wieder. Trimmel: „Es gab eine deutliche und harte Analyse. Man lässt die Dinge nicht so laufen, die Sachen werden schneller und klarer angesprochen.“

Der 1. FC Union muss es in Mainz beweisen

Während sich viele im vergangenen Sommer wegen der Duelle mit Real Madrid oder dem SSC Neapel auf höchstem Niveau sahen, wird diesmal das eigene Können realistisch eingeordnet. Trimmel: „An guten Tagen können wir mit jeder Mannschaft mithalten. Aber unsere Schwächen wurden uns in Greifswald knallhart aufgezeigt. Wir müssen uns finden, stabil werden und Fehler abstellen. Es wird noch ein bisschen dauern, bis wir von einem sehr guten Spiel sprechen können.“

Klingt so, als sei der Schuss vor den Bug der Köpenicker genau zur richtigen Zeit erfolgt. Ob es tatsächlich so ist, muss der 1. FC Union am Samstag in Mainz beweisen.